Konsumlaune bleibt mau 11.01.2024, 11:11 Uhr

Kaufkraft der Deutschen steigt auf 27.848 Euro

Die Kaufkraft der Deutschen wird im Jahr 2024 laut der neuen GfK-Kaufkraftstudie auf 27.848 Euro pro Kopf ansteigen. Doch es reicht gerade, um die Inflation auszugleichen.
Die Kaufkraft steigt leicht, die Konsumneigung bleibt aber verhalten.
(Quelle: Shutterstock / Gugu Mannschatz)
Für Gesamtdeutschland prognostiziert GfK für das Jahr 2024 eine Kaufraftsumme von 2.349,2 Milliarden Euro. Im Vergleich zur revidierten Vorjahresprognose entspricht das einem Pro-Kopf-Wachstum von nominal 2,8 Prozent oder 767 Euro.
Unter der Kaufkraft versteht man das nominal verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung inklusive staatlicher Transferzahlungen wie Renten, Arbeitslosen- und Kindergeld. Ob und wie viel jedoch vom nominalen Kaufkraftzuwachs real für die Ausgaben der Bürger, etwa für Konsumausgaben, Wohnen, Freizeit übrig bleibt, hängt davon ab, wie sich 2024 die Verbraucherpreise entwickeln werden.
Filip Vojtech, GfK-Einzelhandelsexperte im Bereich Geomarketing, kommentiert: „Nachdem die Kaufkraft 2023 deutlich gestiegen ist, erwarten wir für 2024 ein moderates Wachstum von 2,8 Prozent. Damit würde der Kaufkraftzugewinn zumindest die aktuell von der Bundesbank prognostizierte Inflation von 2,7 Prozent ausgleichen können. Aufgrund der politischen Unsicherheiten ist die Konsumneigung dennoch weiterhin verhalten und die Deutschen werden auch in diesem Jahr vermutlich wieder mehr Geld sparen.“

Regionale Kaufkraftverteilung: Bremen ist 2024 Schlusslicht

Ein Blick auf die regionale Verteilung der Kaufkraft in Deutschland eröffnet spannende Einblicke, wo Menschen mit besonders hohem Ausgabepotenzial leben. Bei den Bundesländern belegt wie in den Vorjahren Bayern den ersten Platz. 30.130 Euro stehen den Bayern pro Kopf für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie mehr als acht Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegen. Nachdem Baden-Württemberg 2023 an Hamburg vorbeigezogen ist, belegt es 2024 erneut den zweiten Platz. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 29.675 Euro haben die Menschen im dritteinwohnerstärksten Bundesland 18 Euro mehr zur Verfügung als die Hamburger.
Vor allem die neuen Bundesländer verzeichnen die größten Kaufkraftzuwächse, womit sich die Kaufraftschere langsam schließt. Rangänderungen im Vergleich zum Vorjahr gibt es auf den hinteren vier Plätzen: Während Thüringen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern um jeweils einen Rang aufsteigen, rutscht Bremen 2024 um drei Plätze nach hinten und bildet das neue Schlusslicht. Den Bremern stehen im Schnitt 24.702 Euro für ihre Ausgaben und zum Sparen zur Verfügung, womit sie etwas mehr als elf Prozent unter dem landesweiten Durchschnitt liegen.

Stadt- und Landkreisen: Die Top 10 Kreise mischen sich einmal durch

Wie in den Jahren zuvor ist der bayerische Landkreis Starnberg auch 2024 der unangefochtene Spitzenreiter unter den 400 deutschen Stadt- und Landkreisen. Mit einer Pro-Kopf-Kaufkraft von 38.702 Euro liegt dieser exakt 39 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, womit die Starnberger 1.157 Euro mehr als die Einwohner des zweitplatzierten Landkreises München haben.



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