Inlandsverfügbarkeit um 15 Prozent gesunken 12.07.2022, 10:35 Uhr

Bekleidungsangebot in Deutschland schrumpft

Laut dem Handelsverband Textil, Schuhe Lederwaren (BTE) ist das Angebot an Bekleidung in Deutschland gesunken. Dieser Aussage liegen die gerade veröffentlichten Produktions-, Import- und Exportstatistiken für 2021 zugrunde.
(Quelle: Shutterstock/192)
In den vergangenen Jahren ist die angebotenen Bekleidungsmenge in Deutschland gesunken – das wird aus den jüngst veröffentlichten Produktions-, Import- und Exportstatistiken des Statistischen Bundesamts für 2021 ersichtlich. Der Handelsverband Textil, Schuhe Lederwaren (BTE) führt dies zum einen auf die durch die Corona-Krise entstandenen Lieferprobleme und -ausfälle zurück, zum anderen jedoch auch auf das veränderte Bewusstsein der Modebranche in Bezug auf das Thema Nachhaltigkeit. „Handel und Industrie sind sensibilisiert und haben in den letzten Jahren große Anstrengungen unternommen, damit möglichst kein vermeidbares Überangebot auf dem deutschen Markt entsteht“, kommentiert der BTE in einer Pressemitteilung.
Innerhalb der vergangenen drei Jahren ist die sogenannte Inlandsverfügbarkeit (Produktion plus Import minus Export) von Bekleidung um rund 15 Prozent gesunken. Lag diese im Jahr 2018 noch bei 4,40 Milliarden Teilen, waren es 2021 nur noch 3,75 Milliarden Bekleidungsteile. 2018 hat jeder Deutsche durchschnittlich 50 Bekleidungsteile gekauft (einschließlich Sport- und Berufskleidung, aber ohne Schuhe und Haustextilien), 2021 waren es nur noch 45 Teile. Das klingt zwar auf den ersten Blick immer noch viel, jedoch sind bei dieser Bewertung auch modische Kleinteile wie Strumpfwaren, Unterwäsche sowie Accesoires enthalten.
Bei den sogenannten „Großteilen“, wie Mäntel, Anoraks und Jacken, lag die Inlandsverfügbarkeit im vergangenen Jahr für Damen, Herren und Kindern beispielsweise bei 122 Millionen Teilen, sodass jeder Einwohner statistisch betrachtet 1,47 Teile kaufen konnte. Bei Pullovern/Strickjacken waren es 326 Millionen Teile (3,9 Teile pro Person) und bei Blusen/Hemden 168 Millionen Teile (zwei Teile pro Person).
Insgesamt kann es laut BTE in der Modebranche mit ihren vielfachen Unsicherheiten und besonderen Gegebenheiten (Akzeptanz der Mode, Größenproblematik/Passform, Wetter, langer Vorlauf zwischen Bestellung und Auslieferung) kaum zu einer vollständigen Deckung von Angebot und Nachfrage kommen. „Dass das komplette Marktangebot vom Kunden nachgefragt wird, dürfte sich primär in einer Plan-/Mangelwirtschaft realisieren lassen“, so der Verband.



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