Klimagipfel in Salzburg 27.09.2023, 13:10 Uhr

Atomic initiiert Ski Industry Climate Summit

Rund 140 Teilnehmer, darunter Skimarken, Zulieferer, Einzelhändler und relevante Organisationen, trafen sich Mitte September in Salzburg zum ersten Ski Industry Climate Summit. Atomic hatte dazu eingeladen mit Unterstützung von POW und FESI.
v. l. n. r.: Dan Yates/POW, Hexcel, Ronald "Ronny" Schwarzenbrunner/Atomic, Jérome Pero/FESI, Michael Nendwich/FEDAS, Chris Steinkamp/SIA
(Quelle: Atomic)
Wie kann die Skiindustrie nachhaltiger werden? Für Jonas Schneider, Europakoordinator von POW geht das nur in der Zusammenarbeit von Industrie, Handel und Skifahrern. Apropos … müsste man den zweitägigen Klimagipfel der Ski- und Snowboardindustrie mit einem Wort zusammenfassen, dann würde es wohl „Zusammenarbeit“ lauten. Denn, die Herausforderungen Ski, Snowboards und Boots nachhaltiger zu produzieren, den CO2-Fußabdruck deutlich zu reduzieren und perspektivisch Ski, Boards und Boots in eine Kreislaufwirtschaft einzubetten, sind enorm. Es braucht schon viel Geschick, Mühe und technisches Wissen sowie eine klare Leidenschaft für Daten um Ski, Boards und Boots nachhaltiger zu produzieren was den Energieverbrauch aber auch die verbauten Materialien an sich betrifft. Alleine die Berechnung des CO2-Ausstosses von zwei Produkten von Atomic beanspruchte ein Jahr und zwei Monate ...
 
Entsprechend bemerkenswert war die Offenheit, mit der die Skibranche proaktiv ihre nachhaltigen Anstrengungen in Form von Zahlen, Daten und Techniken offenlegte – und auch klar vermittelte, was noch nicht geht, wo die Grenzen derzeit liegen. Ebenfalls bemerkenswert sind die Fortschritte, die die Skiindustrie präsentiert, auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Zukunft des Wintersports. Dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen - vor allem in Richtung CO2-Einsparung – vermittelte Jérome Pero, Generalsekretär der FESI in seiner Keynote zum Kongressauftakt. Es geht dabei nicht nur um die Erfüllung der Richtlinien des EU-Green Deals sondern auch um die Erfüllung der selbstgesteckten Ziele der FESI-Mitglieder – wie beispielsweise ein „Digital Product Passport“ in Form eines QR-Codes. Um eines von vielen Zielen zu nennen. 
SDEX - Die Standardisierung der Stammdaten schreitet voran
Ebenfalls stark auf der zweitägigen Veranstaltung vertreten, war die European Outdoor Group. In unterschiedlichen Workshops wurde unter anderem das große Thema Standardisierung und Harmonisierung der Stammdaten speziell für Hartware diskutiert. Ein Mammutprojekt, dass der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI) gemeinsam mit der EOG dieses Jahr auf den Weg gebracht hat. Das Projekt zielt darauf ab, die Kommunikation zwischen Marken und Einzelhändlern zu verbessern und Wege zu finden, um die zahlreichen und unterschiedlichen Anforderungen an Nachhaltigkeitsdaten zu reduzieren, die derzeit bestehen. Dr. Katy Stevens, Head of CSR and Sustainability bei EOG war begeistert mit welchem Engagement die Workshop-Teilnehmer Fragen und Anregungen zum Thema Produktnachhaltigkeitsdaten der Outdoor- und Skibranche einbrachten. "Die European Outdoor Group war sehr erfreut, die Outdoor-Industrie auf dem jüngsten Klimagipfel der Skiindustrie zu vertreten. Wir waren beeindruckt von der Haltung der Branche und dem klaren Wunsch, die Klimakrise gemeinsam zu bewältigen. Während der Veranstaltung wurde eine enorme Menge an Wissen ausgetauscht, was die Branche noch weiter voranbrachte, und wir sind gespannt auf die nächsten Schritte in diesem Sektor“, so Dr. Katy Stevens.
 
Initiiator Atomic freute sich nicht nur über einen ausgebuchten Kongress und hat den Puls der Zeit in ein interessantes Format verpackt. Helmut Holzer, Director of Anticipation & Advanced Research bei Atomic,     äußerte sich optimistisch über die Ergebnisse des Summits: "Der Klimagipfel der Skiindustrie hat gezeigt, welches Potenzial in der Zusammenarbeit der Branche steckt. Wir haben bedeutende Fortschritte gemacht, und die dabei gezeigte Einigkeit treibt unsere gemeinsamen Anstrengungen zum Schutz der Umwelt und des Klimas voran, die den Wintersportlern am Herzen liegen."
 
Das sind die wichtigsten Ergebnisse kurz und kompakt zusammengefasst:
 
1. Interaktive Zusammenarbeit: Die Veranstaltung brach mit den Normen der Branche, indem sie eine intensive Interaktion zwischen Branchenvertretern ermöglichte. Dieser neuartige Ansatz förderte den Dialog und die sektorübergreifende Zusammenarbeit und schuf einen Präzedenzfall für künftige Initiativen.
 
2. Branchenweite Beteiligung: Mit der Teilnahme großer Skimarken wie Rossignol, Head, Salomon, Völkl, Burton, Niedecker, Einzelhändlern wie Decathlon, Sport Conrad, Bründl und Organisationen wie der European Outdoor Group und der Snowsports Industry Association förderte der Gipfel die Einigkeit und das Engagement der verschiedenen Interessengruppen.
 
3. Momentum für Klimamaßnahmen: In der Ski- und Snowboardindustrie gab es einen spürbaren Impuls für datenbasierte Klimamaßnahmen. Die Teilnehmer verließen den Gipfel mit umsetzbaren Erkenntnissen und Strategien zur Bewältigung der klimatischen Herausforderungen.
 
4. Bildung und Bewusstseinsbildung: Der Gipfel vermittelte wichtige Informationen über die bevorstehende Gesetzgebung und Politik in Bezug auf Produkte und Geschäftspraktiken und stellte sicher, dass die Akteure der Branche gut auf die bevorstehenden Veränderungen vorbereitet sind.
 
5. Schwerpunkt Nachhaltigkeit: Der Gipfel rückte wichtige Handlungsbereiche wie Materialanforderungen, Informationsaustausch und Recyclingsysteme in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Branche. Diese Diskussionen werden die Nachhaltigkeitsbemühungen in der Zukunft vorantreiben.
 
6. Angleichung der Standards: Die Teilnehmer nähern Arbeitsgruppen und Projekten, die auf die Festlegung gemeinsamer Standards abzielen, wie z. B. die "Produkt-Umweltfußabdruck-Kategorienregel" PEFCR und die "Harmonisierung des Datenaustauschs", wodurch die Voraussetzungen für eine einheitliche Branchenpraxis geschaffen werden.



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