Net Zero bis 2050 10.08.2022, 13:41 Uhr

Mammut veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsreport

Der Schweizer Bersportausrüster Mammut legt seinen ersten umfassenden Report vor, der soziale und ökologische Themen abdeckt. Ehrgeiziges Ziel: Bis im Jahr 2050 will man Netto Null erreichen.
(Quelle: Mammut)
Mammut, Schweizer Hersteller von Bergsport- und Outdoor-Ausrüstung, hat sich das Thema Nachhaltigkeit bereits seit langem auf die Fahne geschrieben, daher entstanden im Verlauf der vergangenen zwei Jahrzehnte Partnerschaften mit Branchenexperten und externen Zertifizierern, darunter die Fair Wear Foundation und Bluesign. Jetzt legt das Unternehmen aus Seeon jedoch erstmals einen eigenen Nachhaltigkeitsreport vor. Die ehrgeizigen Pläne lauten darin: bis 2030 will Mammut seine Treibhausgasemissionen im Vergleich zu 2018 (Basisjahr) halbieren, bis im Jahr 2050 will man Net Zero erreichen.
Dazu hat man folgende Ziele definiert:
  • Versorgung von Zulieferbetrieben mit erneuerbarer Energie
  • Einsatz von Materialien und Produktionsverfahren mit geringer Umweltbelastung
  • Hinterfragen des globalen Produkttransports
  • Lösungssuche zur Langlebigkeit und Reparierbarkeit der Produkte
  • Entwicklung kreislauffähiger Geschäftsmodelle
  • Einbindung der Kunden und Unterstützung strengerer Vorschriften zur Beschleunigung des politischen Wandels

Weitere Ziele und Scopes

Mammut berechnet seinen ökologischen Fußabdruck nach dem Greenhouse Gas Protocol (GHG Protocol), einem führenden Standard für die Analyse der Emissionen eines Unternehmens. Der Standard unterscheidet für die Berechnung zwischen drei Emissionsquellen, sogenannte Scopes. Anhand dieser drei Scopes können Emissionsziele und -strategien klar definiert werden.
  • Scope 1 umfasst alle Treibhausgas-Emissionen, welche direkt am Standort der Firma anfallen. Beispielsweise durch Heizung und Firmenfahrzeuge an Mammut eigenen Standorten.
  • Scope 2 betrifft indirekt generierte Emissionen, welche mehrheitlich durch den Stromverbrauch an Firmenstandorten anfällt. ​
  • Scope 3 ist der umfangreichste Scope und stellt die grösste Herausforderung dar. Er umfasst die Emissionen, welche bei Prozessen anfallen, die dem Betrieb vor- oder nachgelagert sind. Treibhausgas-Emissionen, die bei der Herstellung aller Mammut-Produkte entstehen, Emissionen aus sämtlichen Transporten, sowie aus der Nutzungs- und Entsorgungsphase von Produkten werden in diese Kategorie gerechnet. Vor allem eine nachhaltigere Gestaltung der Liefer- und Wertschöpfungskette wirkt sich auf die Emissionen aus Scope 3 aus.

Close the Loop

Um das Ziel Netto Null bis im Jahr 2050 zu erreichen, hat Mammut unter anderem im Jahr 2020 das Pilotprojekt "Close the Loop" ins Leben gerufen. Das Projekt basiert auf der Idee der Kreislaufwirtschaft. In Zusammenarbeit mit Protect Our Winters und verschiedenen Kletterhallen sammelt Mammut alte Kletterseile. Diese werden im Rahmen dieser Aktion recycelt und zu neuen Produkten, überwiegend T-Shirts, verarbeitet. Seit Beginn des Kreislaufwirtschaftsprojekts hat Mammut laut eigenen Angaben bereits 3.500 Kilogramm Seil gesammelt und wiederverwertet.



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