Bitkom-ifo-Digitalindex 05.04.2022, 12:01 Uhr

Ukraine-Krieg: Geschäftsklima in der Digitalbranche deutlich eingetrübt

Der Ukraine-Krieg wirkt sich spürbar auf den Bitkom-ifo-Digitalindex aus, der die Stimmungslage in der ITK-Branche widerspiegelt. Vor allem die Geschäftserwartungen haben sich merklich eingetrübt.
(Quelle: Shutterstock/LookerStudio)
Der Krieg in der Ukraine und seine wirtschaftlichen Folgen haben das Geschäftsklima in der Digitalbranche deutlich eingetrübt. Wie der Branchenverband Bitkom mitteilte, gab der Index im März für die aktuelle Geschäftslage um 2,8 auf 39,8 Punkte nach.
Die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate fielen sogar auf -3,9 Punkte und damit in den negativen Bereich. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Minus von 21,8 Punkten. Der Bitkom-ifo-Digitalindex, der sich aus der Einschätzung von Geschäftslage und Geschäftserwartungen berechnet, ging um 13,1 Punkte zurück und notierte nun nur noch bei 16,8 Punkten.
Quelle: Bitkom
"Der verbrecherische russische Angriffskrieg in der Ukraine hat die bislang vorherrschende Zuversicht für einen wirtschaftlichen Aufschwung umgekehrt. Trotz einer weiterhin exzellenten aktuellen Geschäftslage sind die Erwartungen an die kommenden sechs Monate verhalten", kommentierte Bitkom-Präsident Achim Berg. "Da ist wenig tröstlich, dass das Geschäftsklima in der Digitalbranche weiterhin sehr viel besser ist als in der Gesamtwirtschaft. Dieser Krieg führt uns vor Augen, wie wichtig digitale Souveränität und Resilienz sind. Digitale Technologien sind unverzichtbar, um die Sicherheit und Handlungsfähigkeit von Demokratien gerade in Krisen wie der Pandemie und bei militärischen Bedrohungen zu festigen."

Hohe Nachfrage nach Personal bleibt bestehen

Trotz der eingetrübten Stimmungslage wollen die Unternehmen zusätzliche Jobs schaffen. Die Beschäftigungserwartungen gingen zwar um 4,1 Punkte zurück, blieben mit 30,2 Punkten aber nach wie vor deutlich im Plus. Das bedeutet, dass die weit überwiegende Mehrheit der Unternehmen in den kommenden drei Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einstellen will. "Die Nachfrage nach Digital-Fachkräften ist ungebrochen hoch", sagt Berg.
Laut Bitkom erweise sich die ITK-Branche nicht nur im Arbeitsmarkt als Stabilitätsanker, sondern auch mit Blick auf die beschleunigte Inflation. Trotz der allgemeinen Teuerung von aktuell mehr als 7 Prozent würden für digitale Güter und Dienstleistungen nur moderat steigende Preise erwartet, so Berg. Der Preisindex stieg um lediglich 0,7 auf 37,2 Punkte.
Auch in der Gesamtwirtschaft hat sich die Stimmung seit Beginn des Ukraine-Krieges massiv verschlechtert. Das ifo-Geschäftsklima ging um 16,8 Punkte zurück und drehte bei -1,4 Punkten ins Minus.



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