Trend-Studie zum Einkaufsverhalten 12.01.2022, 08:00 Uhr

Mehrheit der Gen Z und der Millennials kauft direkt bei Marken

Direct to Consumer (D2C) ist weiter auf dem Vormarsch: Vor allem junge Konsumenten kaufen Produkte am liebsten direkt bei Markenherstellern. Diese Entwicklung belegt der Consumer Trends Report 2022 des Beratungsunternehmens Capgemini.
(Quelle: Shutterstock/Maks_lab)
Anstatt bei Einzelhändlern oder auf Online-Marktplätzen zu shoppen, ordern laut des aktuellen Reports "What Matters to Today's Consumer" des Capgemini Research Institute vor allem allem jüngere Verbraucher lieber direkt bei Markenherstellern. 
Weltweit haben zwei Fünftel (41 Prozent) der Verbraucher in den vergangenen sechs Monaten Produkte direkt über Markenhersteller bestellt. Dieser Anteil ist bei den Konsumenten der Generation Z sowie der Millennials sogar noch höher: 68 Prozent der 18- bis 24-Jährigen und 58 Prozent der 25- bis 40-Jährigen haben online direkt bei einer Marke eingekauft. Innerhalb der Generation X waren es dagegen nur 37 Prozent und bei den Baby Boomern lediglich 21 Prozent.

Besseres Einkaufserlebnis und Treueprogramme

Von denjenigen, die direkt bei einer Marke eingekauft haben, gaben 60 Prozent ein besseres Einkaufserlebnis als Grund dafür an. 59 Prozent nannten den Zugang zu Treueprogrammen. Und die Verbraucher sind bereit, für diese Vorteile ihre Daten weiterzugeben: Fast die Hälfte (45 Prozent) aller Befragten ist damit einverstanden, anzugeben, wie sie Produkte konsumieren oder verwenden. 39 Prozent würden zudem persönliche Daten wie demografische Angaben oder Produktpräferenzen preisgegeben. Und mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Verbraucher würden ihre Daten mit Unternehmen teilen, wenn sie dafür Angebote oder Rabatte erhalten.
"Die Bereitschaft der jüngeren Konsumenten, direkt von Marken zu kaufen, ist eine echte Chance für Unternehmen der Konsumgüterindustrie. Denn Verbraucher sind bereit, Informationen zu ihrer Person oder zu ihren Präferenzen anzugeben, wenn sie dafür im Gegenzug von Unternehmen einen Mehrwert erhalten", sagt Martin Arnoldy, Leiter Konsumgüter und Handel bei Capgemini in Deutschland. "Diese Verbraucherdaten können Hersteller nutzen, um ihren Direktvertriebskanal zu optimieren. Außerdem helfen die Daten Konsumgüter- und auch Einzelhandelsunternehmen dabei, Angebots- und Nachfragetrends in konkrete Entscheidungen umzusetzen - zum Beispiel bei der Frage, wo sie ihre Produkte am besten lagern, wie sie Produkte und Dienstleistungen anpassen und wie sie das Kundenerlebnis verbessern können."

Veränderte Verbraucherwünsche

Die Studie zeigt jedoch auch, dass E-Commerce den stationären Handel nicht vollständig ersetzen wird: Die Mehrheit der Verbraucher (72 Prozent) erwartet, dass sie nach dem Abklingen der Pandemie wieder in erheblichem Umfang in physischen Geschäften einkaufen werden. Doch die Verbraucherwünsche haben sich geändert: So wollen beispielsweise 22 Prozent der Konsumenten nach der Pandemie mehr mit Click & Collect bestellen. Für 42 Prozent der Befragten sind zudem Lieferung und Auftragsabwicklung die wichtigsten Service-Faktoren beim Einkauf. Knapp die Hälfte der Verbraucher (47 Prozent), die Produkte über Abonnementdienste gekauft haben, wollen dabei vor allem von der Lieferung nach Hause profitieren.
Für die Studie des Capgemini Research Institute wurden mehr als 10.000 Verbraucher älter als 18 Jahre in zehn Ländern weltweit befragt, darunter Deutschland, Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien, Schweden, Australien, Kanada, Großbritannien und die Vereinigten Staaten.

Alessa Kästner
Autor(in) Alessa Kästner



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