Ein Bericht der Innovationsinitiative „Mission Innovation“
19.05.2025, 16:32 Uhr
Outdoor- und Sportbranche als Gamechanger im Kampf gegen die Klimakrise
Ein neuer Bericht zeigt das Potenzial des Outdoor- und Sportsektors, durch gezielte Maßnahmen bis 2030 über 2,5 Gigatonnen CO2 einzusparen. Damit könnte die Branche einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz leisten und fördert zugleich Gesundheit und Gesellschaft.
Der Bericht hält Einsparungen von einer Billion US-Dollar bei Gesundheitskosten bis 2030 durch mehr Bewegung für möglich.
(Quelle: Shutterstock)
Ein neuer Bericht mit dem Titel „Outdoor and Sports as a Leading Climate Solution Provider“ beleuchtet das Potenzial der Outdoor- und Sportbranche, einen bedeutenden Beitrag zur Klimapolitik zu leisten. Demnach könnte der Sektor bis 2030 über 2,5 Gigatonnen CO2-Emissionen vermeiden – trotz vergleichsweise geringer direkter Emissionen von rund zehn Millionen Tonnen CO2 jährlich.
Der Bericht wurde von der globalen Innovationsinitiative „Mission Innovation“ veröffentlicht und unter anderem von dem United Nations Framework Convention on Climate Change (UNFCCC), der European Outdoor Group (EOG) sowie der World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI) unterstützt.
Zwei zentrale Hebel werden hervorgehoben: Erstens könne ein nachhaltiger Konsumansatz durch langlebige, multifunktionale Kleidung rund 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen. Zweitens ließe sich durch eine aktivere Lebensweise – etwa durch Gehen, Radfahren oder sportliche Betätigung – nicht nur die Gesundheit fördern, sondern auch der CO2-Ausstoß deutlich verringern.
Zudem nennt der Bericht wirtschaftliche Vorteile wie potenzielle Einsparungen im Gesundheitswesen in Höhe von einer Billion US-Dollar bis 2030. Voraussetzung dafür sei eine stärkere Verzahnung von Klimaschutz, Gesundheit, Infrastruktur und Bildung in politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen.
„Wir müssen entscheiden, ob wir lediglich eine Katastrophe vermeiden oder eine Zukunft aufbauen, in der acht bis elf Milliarden Menschen gedeihen“, sagte Massamba Thioye vom UNFCCC Global Innovation Hub. „Der Outdoor- und Sportsektor verbindet die Menschen mit der Natur, fördert einen aktiven Lebensstil und inspiriert zu einem kohlenstoffarmen Leben. Das ist eine Klimalösung mit systemischer Reichweite.“
Die Autoren fordern eine Ausweitung des Klimadiskurses: Statt rein auf Emissionsreduktion zu setzen, solle stärker auf systemische Lösungen abgezielt werden, die gleichzeitig ökologische und gesellschaftliche Ziele berücksichtigen. Der Bericht versteht sich daher nicht nur als Branchenanalyse, sondern als Impuls für eine umfassendere Betrachtung des Beitrags, den der Outdoor- und Sportsektor zur nachhaltigen Entwicklung leisten kann.