Mit Deuter, Ortovox und Co. 29.11.2021, 08:36 Uhr

Schwan-Stabilo kann im Outdoor-Segment stark wachsen

Die Firmengruppe Schwan-Stabilo konnte im Geschäftsjahr 2020/21 eine Umsatzsteigerung von rund zwei Prozent verbuchen. Maßgeblich dazu beigetragen hat das Outdoor-Segment mit den Marken, Deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso.
Das Outdoor-Segment hat einen großen Beitrag zum Wachstum von Schwan-Stabilo geleistet.
(Quelle: Deuter)
Der Konzern Schwan-Stabilo verzeichnet trotz schwieriger Zeiten für das zurückliegende Geschäftsjahr 2020/21 (endet zum 30.6.) eine positive Entwicklung. Die Umsätze konnten von 609,08 Mio. Euro im Vorjahr um gut zwei Prozent auf 623,2 Mio. Euro gesteigert werden. Ausschlaggebend dafür war unter anderen das hervorragende Ergebnis im Outdoor-Segment. In diesem Bereich kletterten die Umsätze um 16,6 Prozent auf 186,3 Mio. Euro. Auch der Konzernteil Schreibgeräte verzeichnete ein Wachstum, und zwar um 7,8 Prozent auf 209,3 Mio. Euro. Rückläufig war allerdings das Geschäft im Kosmetik-Segment. Hier musste der fränkische Konzern mit Sitz in Heroldsberg einen Umsatzrückgang um 11,1 Prozent auf 227,3 Mio. Euro hinnehmen.
Die Entwicklung des Konzerns kann insbesondere deshalb so positiv gesehen werden, weil im zurückliegenden Geschäftsjahr 2019/20 über die gesamte Unternehmensgruppe hinweg ein Umsatzrückgang von acht Prozent in den Büchern stand. Mit der Trendwende kommt Schwan-Stabilo zwar noch nicht an die Umsätze in Vor-Corona-Zeiten heran – im Geschäftsjahr 2018/19 wurde ein Umsatz von 662,5 Mio. Euro erzielt – doch wenn der Trend anhält und sich auch das Kosmetik-Segment wieder stabilisiert, könnte der Konzern in den kommenden ein, zwei Jahren wieder auf Kurs sein.
„Dass uns die Rückkehr zum Wachstum ausgerechnet in so einem schwierigen Jahr gelang, ist eine großartige Teamleistung innerhalb unseres Familienunternehmens über alle Produktbereiche hinweg“, erklärt Sebastian Schwanhäußer, CEO von Schwan-Stabilo. „Konkret sehen wir dafür drei Gründe: Zuallererst kamen die für uns wichtigen Regionen Europa und China schneller als der Rest der Welt aus der Krise. Daneben machte sich unsere starke Online-Präsenz bezahlt, denn auch im Lockdown lief das Geschäft mit Stiften und Outdoor-Produkten bestens. Zu guter Letzt haben wir an unseren einzelnen Marken gearbeitet und die Ergebnisse kommen bei unseren Kunden sehr gut an.“

Outdoor pusht das Konzernergebnis

Einen großen Beitrag zum erfolgreichen Abschluss des Geschäftsjahren 2020/21 hat das Outdoor-Segment geleistet. Der Teilkonzern, zu dem die Marken Deuter, Ortovox, Maier Sports und Gonso gehören, erreicht mit einem Umsatz von 186,3 Mio. Euro seine bisherige Bestmarke (Vorjahr: 159,7 Mio. Euro). Am stärksten sind die Brands trotz Lockdown und geschlossener Skigebiete im deutschen Alpenraum und in den USA gewachsen.
Auch schon im Vorjahr hatte der Outdoor-Bereich wesentlich dazu beigetragen, bei der Schwan-Stabilo-Gruppe die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch in erträglichen Grenzen zu halten. Outdoor war damals mit einem Umsatzplus von fünf Prozent das einzige Segment gewesen, das noch Wachstum verzeichnet hatte.
Für Martin Riebel, Geschäftsführer des Outdoor-Segments, steht fest: „Die Pandemie gab allen vier Marken zusätzlich Rückenwind. Ob jung oder alt – alle wollen raus! Raus aus in die freie Natur. Im Sommer zum Bergwandern und Biken und im Winter, der viel Schnee gebracht hat, zum Skitourengehen oder Winter-wandern. Wir haben die Menschen bei all diesen Aktivitäten mit unseren Produkten begleitet und unterstützt.“
Alle vier Marken arbeiten konzentriert an ihren Nachhaltigkeitszielen. Ganz oben steht dabei für alle, den CO2-Fußabdruck bis hin zur Klimaneutralität zu reduzieren. Darüber hinaus haben die einzelnen Marken noch unterschiedliche Prioritäten gesetzt. Deuter und Ortovox widmen sich in Zusammenarbeit mit der Fair Wear Foundation vor allem der sozialen Komponente von Nachhaltigkeit. Maier Sports will mit einem neuen Recycling-Konzept, das auf einem vollständig geschlossenen Kreislauf für Hosen und Shirts basiert, bereits 2022 für 20 Prozent seiner Produkte ein vollständiges Recycling anbieten. Die gebrauchten Artikel sollen dabei mittels eines NFC-Tag sortiert und aus den Stoffen neue Materialien hergestellt werden. „Maier Sports hat hier Pionierarbeit geleistet“, betont CEO Martin Riebel, „mit dem Recycling wirken wir der Verschwendung von Ressourcen entgegen und reduzieren somit auch den CO2-Ausstoß.“

Vorsichtig positiver Ausblick

Für das aktuell laufende Geschäftsjahr 2021/22 geht Sebastian Schwanhäußer erneut von einer positiven Entwicklung für den Schwan-Stabilo-Konzern aus. Man sei bereits gut in das Geschäftsjahr gestartet. Dennoch machen auch Schwan-Stabilo – wie vielen anderen Unternehmen – noch immer die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu schaffen. „Wir kämpfen Tag für Tag mit hohen Preisen für Rohstoffe und Transport, wir haben noch immer stark betroffene Märkte in Weltregionen wie Südostasien und Südamerika — und an unseren deutschen Produktionsstandorten beschäftigt uns nun aktuell die vierte Corona-Welle“, sagt Schwanhäußer dazu.
Trotz der schwierigen Lage hat der Konzern im zurückliegenden Geschäftsjahr weiter investiert und die Investitionssumme sogar von 20,5 Mio. Euro auf 21,3 Mio. Euro leicht erhöht. Gewachsen ist auch die Zahl der Mitarbeiter, und zwar von 4.520 auf 4.655. Differenziert betrachtet zeigt sich allerdings, dass die Zahl der Beschäftigten in Deutschland von 2.148 auf 2.095 zurückging, während sie im Ausland von 2.372 auf 2.560 stieg. Im Outdoor-Segment sind derzeit 445 Mitarbeiter für Schwan-Stabilo tätig (Vorjahr: 403).



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