Die Politik am Zug 16.07.2025, 16:48 Uhr

Appell der Sportartikelbranche an die Bundesregierung

Der BSI begrüßt die EU-Initiativen zur Wettbewerbsstärkung, warnt aber vor Rückschritten beim Menschenrechts- und Umweltschutz. Die Branche fordert von der Bundesregierung praktikable Vorgaben – und ein klares Bekenntnis zu fairen Lieferketten.
Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) ist der 1910 gegründete Unternehmensverband der deutschen Sportartikelhersteller, -großhändler und -Importeure.
(Quelle: BSI)
Die deutsche Sportartikelindustrie hat einen dringenden Appell an die Bundesregierung gerichtet: Wirtschaftsförderung und ambitionierte gesetzliche Standards für Menschenrechte und Umweltschutz dürften nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) sieht die Zukunftsfähigkeit der Branche in einer intelligenten Verzahnung beider Ziele.
In seiner Stellungnahme zur geplanten Umsetzung der EU-Lieferkettenrichtlinie (CSDDD) spricht sich der BSI für eine klare, realitätsnahe Ausgestaltung des Gesetzes in deutsches Recht aus. „Es braucht keine Rolle rückwärts, sondern praktikable und verlässliche Rahmenbedingungen“, betont BSI-Geschäftsführer Stefan Rosenkranz. Nur so lasse sich die im Koalitionsvertrag angekündigte Ablösung des bisherigen deutschen Lieferkettengesetzes sinnvoll umsetzen.
Verbindlicher Rahmen für einen fairen Wettbewerb
Die Branche, die stark global vernetzt ist und lange Entwicklungszyklen kennt, fordert Bürokratieabbau bei gleichzeitiger Wirksamkeit. Viele Mitgliedsunternehmen hätten bereits freiwillig in transparente Sorgfaltsprozesse investiert, erklärt Alexandra Wittwer, BSI-Referentin für Corporate Responsibility. Diese Vorreiter dürften nicht benachteiligt werden – im Gegenteil: Es brauche einen verbindlichen Rahmen, der fairen Wettbewerb ermögliche und verantwortungsvolles Handeln belohne.
Der Verband begrüßt ausdrücklich die im EU-Omnibuspaket vorgesehenen Entlastungen für kleine und mittlere Unternehmen sowie die Harmonisierung bestehender ESG-Regelwerke. Gleichzeitig mahnt der BSI die Bundesregierung, ihre Verantwortung im europäischen Gesetzgebungsprozess ernst zu nehmen. Nur ein konsistenter politischer Kurs ermögliche es, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit gleichermaßen zu stärken.


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