Inflationsbedingte Spar-Strategie 25.07.2022, 12:00 Uhr

Vier von fünf deutschen Konsumenten wollen künftig stärker Preise vergleichen

Zwei Drittel aller Deutschen gehen für die Zukunft von weiter steigenden Preisen aus - und wollen darauf mit verstärkter Kostendisziplin reagieren. Eine Umfrage zeigt, dass die Sensibilität für Preise im Einzelhandel deutlich zunimmt.
(Quelle: Shutterstock / Fitzkes)
Über 80 Prozent aller Deutschen wollen in Zukunft stärker Preise vergleichen, wenn sie einkaufen - online wie stationär. Das ist ein Resultat einer Umfrage der Marktforschungsgesellschaft GfK in Zusammenarbeit mit dem Onlinehändler Galaxus.

Mehrheit rechnet mit über 5 Prozent Inflation

Genau 80.6 Prozent aller Befragten gaben an, in Zukunft genauer hinschauen zu wollen. Zu diesem Punkt befragt wurden allerdings nur diejenigen, die davon ausgehen, dass die Preise steigen werden. Doch dies ist keine Einschränkung: Nur 0,3 Prozent aller Deutschen glauben, die Verbraucherpreise würden in diesem Jahr nicht steigen, 63,8 Prozent gehen dagegen von einer Steigerung um mehr als fünf Prozent aus.
Sparsamer sein beim Einkauf, das scheint die Hauptstrategie der Deutschen gegen steigende Preise zu sein. Eine andere Möglichkeit wird jedoch nur von einer Minderheit in Betracht gezogen: Nur 27,4 Prozent aller Befragten wollen Anschaffungen vorziehen, um so der Inflation ein Schnippchen zu schlagen.
Gewichtet nach Alter und Einkommen zeigt sich, dass ältere Konsumenten mit stärker steigenden Preise rechnen als jüngere und dass der Ehrgeiz (oder eher die Notwendigkeit) Preise stärker zu vergleichen, in niedrigeren Einkommensschichten stärker ausgeprägt ist als bei Konsumenten mit hohem verfügbarem Haushaltseinkommen. Die Neigung zu Panikkäufen ist bei Jüngeren etwas stärker ausgeprägt als bei Älteren.

Schweizer reagieren gelassener

In der Studie wurden neben Konsumenten aus Deutschland auch solche aus der Schweiz und aus Österreich befragt. Während die österreichischen Zahlen weitgehend deckungsgleich mit den deutschen sind, weichen die Schweizer Ergebnisse deutlicher davon ab. Nur 17 Prozent der befragten Eidgenossen erwarten eine Preissteigerung von mehr als fünf Prozent. Dementsprechend geringer ausgeprägt ist auch ihre Bereitschaft, ihre Einkaufsverhalten zu ändern: Nur etwas mehr als die Hälfte derer, die insgesamt mit steigenden Preisen rechnen - 1,7 Prozent der Schweizer tun dies nicht -  wollen in Zukunft stärker Preise vergleichen, und nur 14,3 Prozent wollen Anschaffungen aufgrund erwarteter Preissteigerungen vorziehen. 
 

Frank Kemper
Autor(in) Frank Kemper


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