Vergleich mit synthetischen Materialien 05.06.2025, 12:29 Uhr

Studie bestätigt Vorteile von Merinowolle

Eine neue Langzeitstudie der North Carolina State University zeigt, was viele Outdoor-Sportler schon lange berichten: Merinowolle bietet bei wechselhafter Belastung thermische Vorteile gegenüber synthetischen Materialien.
Merinowolle sorgt für eine besonders effziente Thermoregulierung – dies untermauert eine aktuelle Studie.
(Quelle: Woolmark)
Ein vierjähriges Forschungsprojekt von The Wooolmark Company unter Leitung der North Carolina State University hat sich mit den thermophysiologischen Eigenschaften von Merinowolle als Material für Basisschichten im Sportbereich beschäftigt. Die Untersuchung zielte auf sogenannte „dynamische Stop-and-Go-Sportarten“ wie Klettern, Radfahren oder Wandern ab – Sportarten, bei denen häufig zwischen intensiver Belastung und Ruhephasen gewechselt wird.
Laut Studienergebnissen zeigt 100 Prozent Merinowolle in diesem Kontext Vorteile gegenüber synthetischen Materialien. Besonders hervorgehoben wird die sogenannte „dynamische Atmungsaktivität“ – also die Fähigkeit des Materials, sich an wechselnde Belastungszustände anzupassen, etwa durch Wärmeabgabe während der Aktivität und Wärmespeicherung in Ruhephasen.
Ein zentrales Ergebnis: Während alle getesteten Materialien unter Belastung in einer Klimakammer vergleichbare Leistungen zeigten, überzeugte Merinowolle insbesondere in den Erholungsphasen durch eine stabilere thermische Regulierung. Dies könnte dazu beitragen, das sogenannte „Nachkühlen“ – den mitunter unangenehmen Wärmeverlust nach sportlicher Aktivität – zu minimieren. Ein geringerer Aufwand zur Aufrechterhaltung der Hauttemperatur könnte zudem den Energiebedarf des Körpers reduzieren.
Die ForscherInnen verweisen dabei auf die besondere Struktur der Wollfaser: Merinowolle ist innen hydrophil und außen hydrophob und kann bis zu ein Drittel ihres Eigengewichts an Wasserdampf aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Diese Eigenschaft ermögliche eine effektive Feuchtigkeitsregulierung und ein stabiles Mikroklima an der Hautoberfläche – insbesondere bei stark wechselnden Umgebungsbedingungen.
Laut Testdaten schnitt Merinowolle im Vergleich zu anderen Fasern bei der Feuchtigkeitsregulierung deutlich besser ab:
•    96 Prozent besser als Polyester
•    45 Prozent besser als Baumwolle
•    26 Prozent besser als Viskose
Die Ergebnisse bestätigen bisherige Annahmen. Laut John Roberts, Managing Director von Woolmark, zeigt „diese Studie, was uns AthletInnen seit Jahren anekdotisch erzählen: dass Wolle atmet, reguliert und unter einer Reihe von realen Bedingungen besser funktioniert“.




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