Studie des österreichischen Handelsverbands 30.09.2022, 09:14 Uhr

Österreichischer Sporthandel soll um zwölf Prozent wachsen

Laut einer aktuellen Studie des österreichischen Handelsverbandes sollen sich die Ausgaben im stationären Sportfachhandel um zwölf Prozent erhöhen. Wachstumstreiber sind vor allem E-Bikes. Im E-Commerce sind die Zahlen jedoch rückläufig.
(Quelle: Shutterstock/Andrey_Popov)
Auch im Nachbarland Österreich soll das Leben im laufenden Jahr erheblich teurer werden. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Österreichs Handel in Zahlen", die vom Marktforschungsinstitut Branchenradar in Kooperation mit dem österreichischen Handelsverband veröffentlicht wurde. Obwohl die Österreicher sich 2022 nicht mehr leisten als im Vorjahr, sollen die einzelhandelsrelevanten Haushaltsausgaben gegenüber dem Vorjahr nominal um + fünf Prozent auf 73,5 Mrd. Euro (2021: 70 Mrd. Euro) steigen.
„Wegen der hohen Inflation sehen sich immer mehr Haushalte gezwungen, bei den Einkäufen zu sparen. Pandemiebedingte Nachholeffekte haben sich leider als Strohfeuer herausgestellt. Von einer Rückkehr zum Konsumverhalten wie vor Corona kann keine Rede sein, vielmehr schmilzt die Kaufkraft der Menschen rapide", erklärt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.  Daher sollen in diesem Jahr insgesamt die Ausgaben für Elektrogeräte, IT, Möbel und Hausrat in der Alpenrepublik inflationsbereinigt um mehr als drei Prozent sinken. Bei Lebensmitteln erwartet man sogar einen Rückgang von knapp sechs Prozent.

Sporthandel wächst wieder – dank E-Bikes

Doch nicht jede Branche ist laut der Studie ein Verlierer: So soll der Modehandel nach dem schwierigen Corona-Jahr voraussichtlich auf ein Plus von inflationsbereinigten 17,3 Prozent zurückblicken dürfen. Und auch der Sporthandel soll sich über ein Plus von 12 Prozent freuen, wobei an diesem Erfolg insbesondere die boomende E-Bike-Branche einen großen Anteil hat. Was den Modehandel betrifft, trübt diese Aussage von Norbert Scheele, Handelsverband-Vizepräsident und Head of Market AT / CH / CEE / EE von C&A, jedoch die Freude: „Trotz einer Steigerung von 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr liegen die Umsätze im Modehandel 2022 noch weit unter dem Niveau von 2015.“ Keine andere Handelsbranche habe in den vergangenen acht Jahren eine ähnlich schwierige Entwicklung erlebt und kein anderer Sektor habe stärker unter den Pandemiejahren 2020 und 2021 gelitten, so Scheele weiter.

Online-Handel wächst nur noch in manchen Branchen

Was den österreichische Online-Handel betrifft, soll dieser 2022 nur noch in wenigen Warengruppen zulegen. Insgesamt sinkt die Online-Quote erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt im Bereich der einzelhandelsrelevanten Ausgaben von 11,9 Prozent im Jahr 2021 auf 11,6 Prozent. Nur in den Bereichen Health Care, Körperpflege und Kosmetik gebe es substanzielle Anteilsgewinne, ein moderates Plus prognostiziert man Elektrogeräten & IT und Druckwerken.
Rückläufig entwickle sich insbesondere der E-Commerce mit Mode- und Sportartikeln. So falle beispielsweise die Online-Quote im Bekleidungsbereich von 30 Prozent auf 25 Prozent und bei Sportartikeln von 18 Prozent auf 16 Prozent. Dieses führt man darauf zurück, dass insbesondere die beratungsintensiven E-Bikes überdurchschnittlich oft im stationären Handel erworben werden



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