Formate zur Berufsorientierung fehlen 07.05.2021, 11:02 Uhr

HDE sieht gute Karrierechancen im Handel

Trotz der Corona-Pandemie wächst das Ausbildungsplatzangebot im Handel weiter. Eine große Herausforderung besteht laut dem Handelsverband Deutschland aktuell allerdings darin, dass es kaum Möglichkeiten zur Berufsorientierung gibt.
(Quelle: Shutterstock/adriaticfoto)
„Das Ausbildungsengagement der Handelsunternehmen ist auch 2021 ungebrochen hoch, und die Zahl der angebotenen Stellen für die Verkaufsberufe steigt weiter an. Das zeigen die aktuellen Daten der Bundesagentur für Arbeit deutlich“, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Die Karrierechancen für junge Leute seien im Handel, so der Verband, nach wie vor sehr gut. Als problematisch sieht der HDE allerdings, dass bewährte Formate zur Berufsorientierung aufgrund der Pandemie fehlen.
Gemäß der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit waren im April 2021 rund 31.400 Ausbildungsstellen für den dreijährigen Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel gemeldet, was ein Plus von 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat bedeutet. Für die zweijährige Ausbildung zum Verkäufer gab es knapp 22.600 Stellenangebote, womit das Plus zum Vorjahresmonat sogar bei 16 Prozent lag. Bei der praxisnahen Alternative zum Studium, den sogenannten Abiturientenprogrammen des Handels, stand der Zähler der offenen Plätze im April bei mehr als 9.200 Stellen. Durch diese Programme können hochschulzugangsberechtigte Teilnehmer bis zu drei Abschlüsse in drei Jahren erreichen: Ausbildung, Fortbildung und Ausbilderschein.
Der HDE betont, dass es wichtig sei, die Attraktivität der dualen Berufsausbildung nun deutlicher zu kommunizieren. Aufgrund der Pandemie gab es bis jetzt kaum Möglichkeiten zur persönlichen Berufsberatung, auch Betriebspraktika oder Ausbildungsmessen konnten nicht stattfinden. Erste digitale Angebote und die Umstellung auf digitale Recruiting-Prozesse haben dies zwar versucht abzufangen, aber die Stellenbesetzung fand auch noch weit bis in den Winter hinein statt, sodass dem sogenannten Nachvermittlungszeitraum eine besondere Bedeutung zukam. „Umso wichtiger ist es, dass alle Beteiligten – auch die Politik – jetzt mit einer positiven Botschaft die Chancen einer Ausbildung nach draußen tragen“, so Genth.



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