Haltung und Einflussnahme 13.09.2022, 10:30 Uhr

Inflation, Konsumkrise: Wie sollten Marken jetzt kommunizieren?

Was erwarten Verbraucher derzeit von Marken? Wie sollten Brands in Zeiten von Inflation, Konsumkrise und Zukunftsangst kommunizieren? Mit diesen Fragen beschäftigt sich eine aktuelle Studie von DCMN.
(Quelle: Shutterstock/Anton Vierietin)
Eine Inflationsrate von 7,9 Prozent macht den Verbrauchern Angst. Das schlägt sich auf den Konsum und auf den Umgang mit Marken nieder. Wie sollten Brands und Unternehmen in solchen Krisenzeiten agieren, wie die Konsumenten ansprechen? Antworten darauf gibt eine aktuelle Studie von DCMN, Anbieter von Marketinglösungen.
Die Mehrheit der Befragten (81 Prozent) haben erst einmal Verständnis für Preissteigerungen von Produkten und Dienstleistungen von Brands. Bei Jüngeren fällt die Toleranz geringer als bei den Älteren aus: 42 Prozent der 23- bis 35-Jährigen zeigen Verständnis für Preiserhöhungen. Bei den 56- bis 69-Jährigen sind es 56 Prozent.
Bezüglich Preissteigerungen in den Kategorien "Lebensmittel" und "Getränke" halten 39 Prozent der über 2000 Befragten Erhöhungen von bis zu 10 Prozent tolerierbar, für ein Drittel sind Steigerungen von bis zu 5 Prozent okay. Nur ein kleiner Teil der Befragten (28 Prozent) würde höhere Steigerungen dulden.
Bei allen Befragten gilt aber: Sollten die Preissprünge den selbst gesetzten Rahmen sprengen, würden Verbraucher zu günstigen Alternativen, wie Discounter-Marken und No-Name-Marken, wechseln.
Ein Großteil erwartet zudem Solidarität der Marken mit ihren Konsumenten zuzeiten hoher Inflation. Hier sind 68 Prozent der Meinung, dass Brands Preise aus Solidaritätsgründen nicht erhöhen und auf Gewinn verzichten sollten.

"Shrinkflation" ist unehrlich

Hinter "Shrinkflation" verbirgt sich das Verkleinern der Portionierungsgrößen von Verbrauchsgegenständen, um Inflation zu verbergen. Es erfolgt also eine indirekte Preissteigerung: Konsumenten erhalten weniger Produkt oder Dienstleistung zum ursprünglich vertrauten Preis.
82 Prozent bezeichnen diese Maßnahme von Marken als "unehrlich". 80 Prozent erwarten bei Preiserhöhungen eine ehrliche Kommunikation - 47 Prozent stimmen dem "stark" zu, 33 Prozent sind damit "einigermaßen" einverstanden.
Der Unterschied bei den Altersgruppen: Während nur 42 Prozent der 23- bis 35-Jährigen ehrliche Kommunikation erwarten, sind es bei den 56- bis 69-Jährigen 56 Prozent. In den Augen der Konsumenten (59 Prozent) sollen Brands zudem ihren Einfluss auf den Politikbetrieb nutzen, um Entlastungsmaßnahmen für die Bevölkerung einzufordern.
"Diese Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher selbst in Zeiten zurückgefahrenen Konsums aufgrund der hohen Inflation aktive und ehrliche Kommunikation von Marken erwarten. Schließlich öffnen Kunden ihr Portemonnaie für jene Brands, die ihnen am meisten am Herzen liegen und mit denen sie sich emotional verbunden fühlen", erklärt Shaheen Maassen, Head of Brand Strategy DCMN."Letztlich geht es darum, dass Menschen ihr Geld für Marken ausgeben wollen, die sie kennen, mögen und denen sie vertrauen. Das bedeutet nicht nur, dass man weiterhin Geld in Markenaktivitäten investieren muss. Unternehmen müssen auch herausfinden, wie sie ihre Marke während des aktuellen Konsumklimas vermenschlichen können."



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