Vorbildfunktion für die deutsche Textilindustrie 15.07.2022, 12:34 Uhr

P.A.C. Green Factory: Nachhaltig, regional, made in Germany

Der fränkische Hersteller P.A.C. setzt auf nachhaltige Textilien made in Germany und eröffnete dafür die neue Green Factory am Firmensitz in Schweinfurt/Bayern.
(Quelle: P.A.C. GmbH)
Regionale Netzwerke stärken, Ressourcen nachhaltig einsetzen, CO2-Emissionen verringern – das mittelständische Familienunternehmen P.A.C. mit eigener Textilproduktion und Vertrieb von Head- und Neckwear sowie Funktionssocken will mit der Inbetriebnahme seiner Green Factory am Firmensitz in Schweinfurt neue Maßstäbe in der deutschen Textilindustrie setzen.
Auf nachhaltigen Gesichtspunkten basierend entstand auf 6.000 Quardmetern eine neue Produktions- und Logistikfläche, die P.A.C. Green Factory im Maintal. Das Textilunternehmen wurde 2012 gegründet, Multifunktionstücher und Funktionssocken gehören seit der ersten Stunde zum Portfolio. 2021 ist das Unternehmen umgezogen und kann bereits jetzt eine positive Umweltbilanz ziehen. Der CO2-Fußabdruck wurde optimiert, die regionalen Netzwerke gestärkt – insgesamt sind das gute Vorzeichen für die Unternehmenszukunft. P.A.C. möchte beim Thema Nachhaltigkeit in der deutschen Textilindustrie eine Vorbildfunktion übernehmen.

Quelle: P.A.C. GmbH/Don Ribaker
Lukas Weimann, Geschäftsführer P.A.C. sieht Nachhaltigkeit als Zusammenspiel verschiedener Faktoren: „Wir setzen in unseren Technologien und Produkten auf Innovation und Nachhaltigkeit. Das sollte sich in einem modernen, CO2-optimierten Gebäude und Ressourceneinsatz widerspiegeln. Die Produktion made in Germany garantiert zudem hohe Qualitätsstandards und kurze Transportwege – ein zusätzlicher Vorteil bei den heutigen weltweiten Lieferproblemen. Mit sozialer Verantwortung setzen wir ebenfalls bewusst ein Zeichen.“

Wettbewerbsvorteil Nachhaltigkeit?

Der Textilit setzt in seiner Herstellung vermehrt auf recycelte Materialien. So gibt es bei den neuesten Sortimenten Strickprodukte aus recycelter Wolle und recyceltem Garn. Darüber hinaus macht sich P.A.C. im Rahmen des Ocean Upcyclings in Zusammenarbeit mit der Organisation Seaqual stark und setzt auf Wiederverwertung von Meeresplastik und PET. Der aus dem nahen Mittelmeer gesammelte Müll wird dafür gewaschen, zerkleinert und zu Granulat verarbeitet, aus dem vollständig recyceltes Polyestergarn entsteht.
Bei Verpackungen und in der Logistik wird auf recyceltes Material geachtet, auf Einzelverpackungen in Polybeuteln verzichtet P.A.C. komplett. Auch die Zulieferer werden auf umweltschonende Kriterien geprüft und ausgewählt. Wolle wird mit pflanzlichen Farbstoffen gefärbt – die Färbeprozesse erfolgen in Deutschland unter Einhaltung höchster Umweltauflagen. Die verwendeten Farben der branchenweit einzigartigen 8c-Drucktechnologie basieren darüber hinaus auf Wasser.
P.A.C. ist Mitglied im Bündnis für nachhaltige Textilien. Siegel der Textilwirtschaft wie Öko Tex Standard 100 sowie Awards belegen den engagierten Einsatz für Qualität made in Germany. In der Textilbranche gilt Nachhaltigkeit mittlerweile als Wettbewerbsvorteil. Dazu Weimann: „Kunden achten stärker auf die Umweltfreundlichkeit der Produkte. Unser Ziel ist es, unsere Produktion noch nachhaltiger und vor allem CO2-neutral zu gestalten. Wir wissen, dass wir bereits sehr viel für Nachhaltigkeit unternehmen, aber uns ist auch klar, dass wir in einem Prozess sind, den wir jeden Tag verbessern wollen.“

Soziale Verantwortung in der Region

Zusammen mit dem Verein Lebenshilfe setzt sich P.A.C. für die Inklusion von Menschen mit Behinderung ein und bietet ihnen geeignete Arbeitsplätze. Auch für die Ausbildung in der Region setzt sich der Hersteller ein — aktuell sind sieben Auszubildende im Unternehmen. Ein Engagement durch Spendenaktionen in der Region sowie an Krebsstationen in Kliniken deutschlandweit sind Zeichen der sozialen Verantwortung. Lukas Weimann: „Für P.A.C. heißt nachhaltig sein, mehr Verantwortung für Mensch und Natur zu übernehmen. So sind uns auch soziale Verantwortung und Projekte zur Inklusion und konkrete Hilfe sehr wichtig.“

Nachhaltiges Ressourcenmanagement am Werksstandort

Quelle: P.A.C. GmbH/Don Ribaker
Mit dem neuen Werk konnte P.A.C die CO2-Emissionen deutlich reduzieren, unter anderem durch ein hochmodernes Energiemanagement bei der Heiz- und Kühltechnik, so wird Abluft aus der Produktion für die Wärmegewinnung genutzt. Den Strom produziert P.A.C. mithilfe einer eigene Photovoltaikanlage. Selbst bei der Inneneinrichtung wurde nachhaltig und regional agiert. So sind alle Tische aus heimischem Eichenholz, die von der Lebenshilfe in Schweinfurt gefertigt wurden. Die Teppiche sind aus recycelten Materialien gefertigt. Alle Mitarbeiter können sich auf Wunsch ein E-Bike leasen und dieses am Werk an der hauseigenen Station laden.

Standortvorteil Mainfranken

P.A.C. setzt auf „made in Germany“  und hat sich bei Firmengründung bereits bewusst für die Region Mainfranken entschieden, genauso wie für den Bau der neuen Green Factory und das obwohl es Förderungen für neue Firmenstandorte im EU-Ausland gibt. „Wir haben hier aktuell eine der nachhaltigsten und modernsten Textilproduktionen Deutschlands gebaut. Für uns als kleiner Mittelständler ist das schon ein großes Investment – aber wir glauben an unsere Branche, den Sportfachhandel, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Geschäftsführer Lukas Weimann.



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