Appell an die EU
14.10.2025, 14:26 Uhr
Neues Branchenbündnis will Textilrecycling in Europa voranbringen
Zwölf Unternehmen der europäischen Textilindustrie fordern von der EU, mehr für eine zirkuläre Textilwirtschaft zu tun. Im Gründungsmanifest der neuen Allianz sind verpflichtende Recyclingquoten und Investitionen in die Infrastruktur vorgesehen.
12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle fallen laut der neuen European Circular Textile Coalition jährlich in Europa an – das Bündnis sieht darin einen wichtigen Rohstoff für neue Produkte.
(Quelle: Shutterstock/RymanStudio)
Mit einem gemeinsamen Manifest wendet sich die European Circular Textile Coalition an die Politik: Die EU soll Alttextilien zur treibenden Kraft für Innovation, neue Jobs und mehr Wettbewerbsfähigkeit machen. Dem neu gegründeten Bündnis gehören zwölf Unternehmen entlang der textilen Wertschöpfungskette an, darunter Reju, Resortecs und die European Spinning Group.
Laut dem Unternehmenszusammenschluss fallen in Europa jährlich 12,6 Millionen Tonnen Textilabfälle an – recycelt wird davon bislang nur rund ein Prozent. „Textilabfälle sind für uns kein unvermeidliches Übel, sondern eine Herausforderung, die unsere Generation lösen kann“, heißt es im Manifest.
Drei zentrale Forderungen
Das Papier benennt drei politische Handlungsfelder: Erstens soll die europäische Textilproduktion gestärkt werden, zweitens Alttextilien zur wichtigsten Rohstoffquelle für neue Produkte werden. Drittens fordert die Koalition verbindliche Recyclingquoten für Textilien.
Dabei sei Regulierung allein nicht ausreichend: „Ohne die nötigen Voraussetzungen kann selbst die beste Regulierung ihr Ziel verfehlen“, erklärt die Koalition und verweist auf notwendige Investitionen in Recycling- und Produktionsinfrastruktur.
Auch Patrik Frisk, CEO von Reju – ein Unternehmen, das auf die Wiederaufbereitung von Polyestertextilien und Post-Consumer-PET-Abfällen spezialisiert ist –, betont die Rolle gemeinsamer Verantwortung: „Veränderung gelingt nur durch Zusammenarbeit. Diese Koalition ist ein wichtiger Schritt, um als Branche Fortschritte zu erzielen.“
Begleitend startet die Koalition eine Dialoginitiative, um politische Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger einzubinden und weitere Unternehmen zur Mitwirkung zu gewinnen. Ihr Leitmotiv: „Eine Welt ohne Abfall ist möglich – wir dürfen nicht länger warten.“