Chemisches Recycling bei Funktionsbekleidung
26.09.2025, 14:49 Uhr
26.09.2025, 14:49 Uhr
Odlo und DePoly schließen Kreislaufprojekt erfolgreich ab
Aus Produktionsresten wird neues Garn: Odlo und DePoly haben erstmals Polyester aus Base Layern chemisch recycelt – ein Modell für die Kreislaufführung synthetischer Fasern in der Textilindustrie.
Der Prozess beginnt mit der Sammlung von Schnittresten aus der Odlo-Produktion – und führt zu einem Stoff, der dieselbe Qualität („virgin“) hat wie Polyesterfasern aus neuen Rohstoffen.
(Quelle: Odlo)
Wie lassen sich synthetische Textilabfälle hochwertig wiederverwerten? Dieser Frage sind Odlo und das Schweizer Recyclingunternehmen DePoly in einem gemeinsamen Projekt nachgegangen – mit Erfolg. Aus Base-Layer-Schnittresten wurde durch chemisches Recycling ein neuer Performance-Stoff in Virgin-Qualität gewonnen. Die Schweizer Innovationsagentur Innosuisse unterstützte das Vorhaben im Rahmen des Programms InnoBooster.
Das Verfahren umfasst mehrere Stationen: In Rumänien wurden Produktionsreste gesammelt, in der Schweiz von DePoly in ihre Monomere zerlegt, in Italien zu PET-Granulat repolymerisiert und in Spanien zu neuem Stoff verarbeitet. „Die Zusammenarbeit mit Odlo zeigt, welche Qualität und Wirkung chemisches Recycling entfalten kann“, sagt Tijana Ivanovic von DePoly.
Recycling trifft Produktstrategie
Das Projekt ist Teil von Odlos Kreislaufstrategie „Close the loop“, die auf Langlebigkeit, Rückführung und Wiederverwendung abzielt. Neben bestehenden Programmen wie ReWEAR soll chemisches Recycling die Produktentwicklung ergänzen. „Indem wir Initiativen wie ReWEAR mit innovativen Recyclingtechnologien wie denen von DePoly kombinieren, legen wir das Fundament für einen wirklich zirkulären Ansatz in der Funktionsbekleidung“, sagt Johanna Heimlicher, Sustainability Director bei Odlo.
Polyester macht mehr als die Hälfte aller weltweit eingesetzten Textilstoffe aus, aber weniger als ein Prozent dieses Materials wird zu Textilien recycelt. Der erfolgreiche Abschluss dieses Projekts liefert einen Beleg, dass es auch anders geht.
Die nächste Phase soll sich auf die Entwicklung von Produktprototypen, die Definition von Designkriterien sowie die Ausweitung von Kooperationen kozentrieren, die den Aufbau eines zirkulären Ökosystems für Polyester in der Schweiz und darüber hinaus unterstützen.