Zurück in die Rentabilität 13.04.2018, 10:38 Uhr

Dezentes Wachstum bei SportScheck

Nachdem die Otto-Tochter SportScheck (Unterhaching bei München) im Geschäftsjahr 2016/17 einen Umsatzrückgang von 8,8 % hinnehmen musste, scheint jetzt die Kehrtwende geglückt: Für 2017/18 gibt der Sporthändler ein Wachstum von 1 % im Vergleich zum Vorjahr an.
Für 2018 steht bei SportScheck das Filialgeschäft im Fokus, das wieder profitabel werden muss.
(Quelle: SportScheck)
Die Otto Group arbeitet an der strategischen Neuausrichtung von SportScheck, der sich vom Multichannel-Händler zur Plattform wandeln soll. Dabei tragen die Veränderungen nun erste Früchte: Die Umsätze über den Online-Handel konnten im zurückliegenden Geschäftsjahr um 12,6 % gesteigert werden und auch das Plattformgeschäft wuchs überdurchschnittlich. Was das Filialgeschäft angeht, hat SportScheck, wie sich das Unternehmen selbst ausdrückt, noch „einen anspruchsvollen Weg in die Profitabilität vor sich“.
Der Gesamtumsatz von SportScheck belief sich auf 300 Mio. Euro und stieg damit um 1 % im Vergleich zum Vorjahr, in dem der Gesamtumsatz – damals in dieser Form nicht kommuniziert – bei 298 Mio. Euro lag. Bei den Zahlen handelt es sich jeweils um den Außenumsatz, in dem auch Erlöse eingerechnet sind, die innerhalb der Otto Group generiert wurden, z.B. über die Plattform About You. Der Innenumsatz des Sporthändlers, also die Erlöse, die nur über das eigene Unternehmen erwirtschaftet wurden, lag für das Geschäftsjahr 2017/18 bei 286 Mio. Euro. Im Vorjahr wurde noch ein Innenumsatz von 291 Mio. erlöst. Der Rückgang lässt sich laut SportScheck mit der Schließung der Filiale in Essen und des Hot Spots in Mühlheim-Kärlich (eine Art Outlet wie der Laden am Münchner Ostbahnhof) in 2017 erklären. Flächenbereinigt sei der Innenumsatz sogar um 2,5 % gestiegen. Für die Geschäftsjahre vor 2016/17 kommunizierte SportScheck grundsätzlich nur den Außenumsatz.
„Nach einem erfolgreichen Umsatz-Turnaround unseres Online-Geschäfts liegt der Fokus in diesem Jahr auf dem Filialgeschäft“, erklärt Markus Rech, Vorsitzender der SportScheck-Geschäftsführung. Um das Filialgeschäft wieder in die Rentabilität zu führen, sei eine Kostenreduzierung nötig, aber auch eine Steigerung der Produktivität bzw. Verkaufsleistung. Für den Sporthändler gibt es dabei mehrere Stellschrauben, an denen gedreht werden kann. Einerseits soll in die Filialen investiert werden, um diese besser auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Kunden anzupassen – so beispielsweise schon mit dem Umbau in Nürnberg geschehen. Durch neue Services soll das Online-Geschäft besser mit dem stationären Geschäft verzahnt werden, um den Kunden ein optimales Einkaufserlebnis zu bieten. Außerdem überprüft SportScheck alle Mieten und will mit den Vermietern ins Gespräch gehen.
Schließlich stellen auch die Mitarbeiter einen Faktor dar, der eingerechnet wird. Einerseits soll durch Investition in Mitarbeiterqualifizierung die Verkaufsleistung in den Filialen gesteigert werden. Andererseits steht auch Personalabbau als Möglichkeit im Raum, um Kosten zu reduzieren. Dazu heißt es von der Otto-Tochter, dass es aktuell Gespräche mit Mitarbeitern über flexiblere Arbeitszeiten und einen „freiwilligen Mitarbeiterabbau“ gebe, um die Personalkosten weiter zu senken. Übrigens: Seit Rech Mitte 2015 zu SportScheck gewechselt ist, wurde bereits stark an Mitarbeitern eingespart. Vor seiner Zeit zählte der Sporthändler rund 1.600 Mitarbeiter, aktuell werden nur noch 1.300 angegeben.



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