Corona-Hilfe-Monitor von Sabu 14.04.2021, 09:25 Uhr

Unzufriedenheit im Schuheinzelhandel wächst

Seit Mai 2020 befragt der Schuhhandelsverband Sabu regelmäßig seine Mitglieder zur Lage in der Corona-Krise. Aktuelles Ergebnis des Corona-Hilfe-Monitors: Die Unzufriedenheit der Händler mit der staatlichen Unterstützung wächst und vielerorts liegen die Nerven blank.
(Quelle: Shutterstock/CorinnaL)
Anfang April hat der Schuhhandelsverbund Sabu, der zu 50 Prozent zu Intersport gehört, im Rahmen des Corona-Hilfe-Monitors erneut seine Mitglieder befragt, inwieweit diese die staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen und wie zufrieden sie damit sind. Daraus ging hervor, dass einige Hilfsangebote kaum angenommen werden und dass insbesondere auch die Zufriedenheit mit Multiplikatoren wie Steuerberatern oder Hausbanken sinkt.
Während Kurzarbeit mit 83,9 Prozent, die Corona-Sofort-Hilfe (79,8 Prozent) verlängerte Zahlungsziele durch Lieferanten und die Verbundgruppe (74,8 Prozent) sowie die Überbrückungshilfe III (60,6 Prozent) von den SABU-Mitgliedern bisher am stärksten genutzt wurden, gibt es auch einige Unterstützungsangebote, welche die Händler kaum aufgreifen. Dazu zählen beispielsweise die Förderung des unternehmerischen Know-hows durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle BAFA (3,2 Prozent), die Überbrückungshilfe II (12,5 Prozent) oder auch die Zins- und Tilgungsstundungen (19,3 Prozent).
Quelle: Sabu
Laut Sabu-Geschäftsführer Stephan Krug gaben 78,1 Prozent der Befragten an, mit den Corona-Hilfen des Bundes und der Länder unzufrieden zu sein. „Die Stimmung kippt. Die Nerven der stationären Einzelhändler liegen mehr und mehr blank. Zwei von drei Einzelhändlern bewerten ihre aktuelle wirtschaftliche Ausgangssituation als angespannt beziehungsweise sehr angespannt“, ergänzt er dazu.
Teilweise unzufrieden zeigen sich die Händler auch mit den Mittlern bei den Corona-Hilfen, sprich mit ihren Steuerberatern und Hausbanken. Nur 69,7 Prozent der Befragten gaben an, zufrieden beziehungsweise sehr zufrieden mit ihrem Steuerberater zu sein, und nur 63,6 Prozent sind mit ihrer Hausbank zufrieden. Somit sieht rund ein Drittel der Befragten hier Optimierungsbedarf. Als Grund dafür führt Krug an, dass viele Händler sich bei Steuerberatern und Hausbanken aufgrund ihrer Größe nicht als „A-Kunden“ fühlen würden.
Ein etwas überraschendes Ergebnis der Umfrage: 81,8 Prozent der Sabu-Mitglieder gaben an, monatlich eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA) zu machen. Allerdings führen trotz dieser Krisenzeiten nur 48,5 Prozent der Händler eine detaillierte Liquiditätsplanung durch.



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