Globaler Summit auf dem Messegelände im Juni 27.01.2020, 13:56 Uhr

So will die ISPO Munich helfen, die Welt zu verbessern

In ihrem Jubiläumsjahr wird die ISPO Ausrichterin eines globalen Summits sein. Das neue Format dient einem großen Ziel: Es soll einen Beitrag dazu leisten, die Welt besser zu machen.
Möchten die Welt mit ihren Mitteln ein bisschen besser machen: (v.l.n.r.) Mark Held, Präsident der European Outdoor Group, Ron Garan, Ex-Astronaut, Buchautor und an vielen sozialen Projekten im humanitären Bereich beteiligt, sowie Klaus Dittrich, Chef der Messe München. Durch die Pressekonferenz führte Claudia Klingelhöfer, Chefredakteurin von Ispo.com.
(Quelle: Florian Bergener)
In seiner Eröffnungsrede zur ISPO Hauptpressekonferenz erinnerte Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung bei der Messe München, an die Anfänge der ISPO vor 50 Jahren – mit 816 Ausstellern aus 25 Ländern und einer Show. Auf der diesjährigen Veranstaltung präsentieren sich 2.850 Unternehmen aus 55 Ländern, und dazu wurden über die Jahre 13 Business-Solutions etabliert.
Das Motto der Pressekonferenz lautete „50 years of tomorrow“ (zu Deutsch: 50 Jahre von morgen an), und diese neue Zukunft will die Messe München auch mit einer Veranstaltung beschreiten: dem „SDG Summit“. Letztes Jahr wurde dieser in New York ausgerichtet, Schauplatz in diesem Jahr soll das Gelände der messe München sein. Die Abkürzung SDG steht für „Sustainable Development Goals“, sprich nachhaltige Entwicklungsziele, und darunter fallen 17 konkrete Punkte, die vor fünf Jahren von allen Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen angenommen wurden: 1. Keine Armut, 2. Kein Hunger, 3. Gesundheit und Wohlbefinden, 4. qualifizierte Ausbildung, 5. Geschlechtergleichheit, 6. sauberes Wasser und sanitäre Anlagen, 7. leistbare und saubere Energie, 8. ein guter Job und Wirtschaftswachstum, 9. Industrie, Innovation und Infrastruktur, 10. Verringerung von Ungleichheiten, 11. nachhaltige Städte und Gemeinden, 12. verantwortungsvoller Konsum und Produktion, 13. Klimaschutz, 14. Leben unter Wasser, 15. Leben an Land, 16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen sowie 17. Partnerschaften, um die Ziele zu erreichen. Diese Ziele sollen, so der internationale „Fahrplan“ der Vereinten Nationen, bis 2030 erreicht werden. Ihren Teil dazu beitragen möchte die Messe München mit der bereits erwähnten Veranstaltung, und diese wird am 29. Juni 2000 im Konferenzzentrum Nord über die Bühne gehen, sprich am letzten Tag der OutDoor by ISPO. Das Motto: Fighting Inactivity, zu Deutsch der Inaktivität den Kampf ansagen. Dabei sollen 250 einflussreiche Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft in Workshops an konkreten Maßnahmen arbeiten, um die genannten Ziele voranzutreiben. Außerdem wird es eine große Hauptbühne mit Vorträgen in der Messehalle C6 geben, als Eröffnungsredner ist der bengalische Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Prof. Muhammad Yunus geladen.
„Wir haben beschlossen, uns den Vereinten Nationen und ihrer Vision einer besseren Welt anzuschließen“, erklärte Dittrich. „Mit den menschlichen Bedürfnissen im Fokus haben wir hier unseren Handlungsspielraum ausgelotet: Welchen Beitrag können wir leisten, die SDGs voranzutreiben? Gemeinsam mit unserem branchenübergreifenden Netzwerk nehmen wir Sport und Outdoor als die inhaltlichen Treiber der SDGs in die Pflicht. Und lassen uns von ihrem Spirit zum Handeln motivieren.“ Denn die Welt stehe, so betonte Dittrich, vor großen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen. „Wir sind davon überzeugt, dass das Überwinden unserer Passivität der Schlüssel ist, diesen Herausforderungen zu begegnen. Und wir sind davon überzeugt, dass Sport und Outdoor hier ihre weltverändernde Kraft unter Beweis stellen können“, so der Chef der Messe München.
Um diese vorherrschende Passivität vieler Menschen mit Zahlen zu untermauern, verwies Mark Held, Präsident der European Outdoor Group (EOG), auf eine Studie aus Europa, die folgende Ergbnisse zum Vorschein brachte: 60 Prozent der Bevölkerung gaben an, dass sie selten oder niemals irgendeine physische Aktivität ausüben. 41 Prozent erklärten, pro Tag mehr als fünfeinhalb Stunden zu sitzen. Knapp ein Drittel der 11-Jährigen ist übergewichtig oder fettleibig. „Das ist wirklich ein Desaster“, klagte Held. Diesem Missstand möchte die EOG mit der Initiative It's Great Out There seit drei Jahren begegnen. „Die Outdoor-Industrie ist keine sehr große, damit werden wir die Welt jetzt nicht verändern“, betonte Held, um gleichzeitig hinterher zu schieben: „Viel wichtiger ist uns das Engagement in Richtung der Poltiker in Brüssel, damit diese verstehen, welche wichtige Rolle Outdoor in ihrer Gesundheits- und Fitness-Strategie spielen kann. Und es ist die EU mit ihrem Geld, die in der Lage ist, diese Missstände zu verbessern.“  



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