Lieferketten als globale Herausforderung 10.12.2021, 12:04 Uhr

EOG fordert zu Einigkeit und Toleranz auf

Die European Outdoor Group wendet sich angesichts der anhaltenden globalen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Lieferketten an die Branche und ruft zu Einigkeit und Toleranz auf.
EOG-Präsident Mark Held
(Quelle: EOG)
Der gesamte Welthandel steht aufgrund der Corona-Pandemie vor zahlreichen Herausforderungen, insbesondere was die Lieferketten betrifft. Mit diesem Problem hat sich auch die European Outdoor Group (EOG) auf Vorstandsebene beschäftigt, und EOG-Präsident Mark Held hat dazu im Namen des Verbandes eine öffentliche Erklärung abgegeben. "Während wir von einem Stadium der Pandemie in das nächste gehen, und zwar in unterschiedlichem Tempo auf der ganzen Welt, müssen sich die Unternehmen weiterhin an neue Situationen anpassen und zuweilen sehr schwierige Herausforderungen meistern“, so Held. Die Outdoor-Branche sei in den letzten Jahrzehnten gereift und gewachsen und habe in diesem Prozess eine starke globale Lieferkette aufgebaut. Dennoch werde die Widerstandsfähigkeit dieser Kette derzeit auf eine harte Probe gestellt.
"Die Auswirkungen der wiederholten Covid-Lockdowns, der Anstieg der Transportpreise und die immer teurer werdenden Rohstoffe üben einen immensen Druck auf die Integrität der normalerweise robusten Lieferketten aus“, erklärt der EOG-Präsident. Insbesondere in Asien berichteten EOG-Mitglieder von sehr großen Problemen. In Vietnam seien beispielsweise fast 50 Prozent der Fabriken wegen der Pandemie geschlossen, was für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette in der Textilindustrie besonders besorgniserregend sei. Aber das Problem höre damit nicht auf: Aus Berichten von Goldman Sachs gehe hervor, dass zu den aktuellen Beschränkungen auch vorübergehende Fabrikschließungen in Malaysia, Thailand und Indonesien sowie die Schließung von Häfen gehören, in denen die Pandemie ausgebrochen ist. 
"Ebenso besorgniserregend, wenn nicht sogar noch besorgniserregender, ist das wachsende Gefühl, dass die politischen Maßnahmen der meisten asiatischen Länder nicht ausgereicht haben, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Damit besteht die reale Aussicht auf eine anhaltende Periode von zeitweiligen und weit verbreiteten Fabrikschließungen, was für jeden, der die Logistik eines Unternehmens in unserem (oder jedem anderen) Sektor verwaltet, ein Alptraumszenario darstellt“, befürchtet Held. Marken hätten Schwierigkeiten, Waren herzustellen, zu transportieren und zu liefern, während Einzelhändler nicht garantieren könnten, dass sie für die Verbraucher vorrätig sein werden.
"Die Unternehmen der Outdoor-Branche sind sich dieser Probleme bereits sehr bewusst, und leider gibt es keine einfachen Lösungen“, fährt Held fort. Diejenigen Unternehmen, die über gut etablierte und robuste Pläne zur Aufrechterhaltung des Geschäftsbetriebs verfügen, seien wahrscheinlich am besten dafür gerüstet, mit diesen Problemen umzugehen, aber selbst einige von ihnen hätten im Moment Schwierigkeiten.
Die EOG hat gleich zu Beginn der Pandemie hart daran gearbeitet, ihre Mitglieder und die gesamte Outdoor-Branche so gut wie möglich zu unterstützen. Man hat sich um eine effektive Zusammenarbeit und Förderung der gesamten Branche bemüht, um die großen Probleme der Pandemie zu bewältigen. „Eine effektive Zusammenarbeit zum Wohle des gesamten Sektors ist die Grundlage, auf der die EOG aufgebaut wurde, und sie ist der Grund, warum unser Verband gewachsen und gediehen ist“, ist sich Held sicher. Aus diesem Grund fordert er alle Unternehmen der Branche auf, in dieser schwierigen Situation zusammenzuarbeiten. „Wir bieten unseren Mitgliedern weiterhin die unmittelbare Unterstützung und die Informationen, die sie benötigen, während unser Führungsteam mit voller Unterstützung unseres Vorstands untersucht, wie die Lieferkette der Outdoor-Branche für Material und Produktion widerstandsfähiger gemacht werden kann.“



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