Jahresbericht WFSGI/McKinsey 24.01.2023, 14:31 Uhr

2023 wird ein herausforderndes Jahr für die Sportartikelbranche

Trübe Aussichten verbreitet der Jahresbericht, den der Weltverband der Sportartikelbranche (WFSGI) und McKinsey gemeinsam mit der NPD Group veröffentlicht haben. Die Branche müsse nun Resilienz, also Anpassungsfähigkeit zeigen, um die Herausforderungen zu meistern.
(Quelle: McKinsey)
Glaubt man dem aktuellen Jahresbericht der WFSGI, stehen Sportartikelbranche schwere Zeiten bevor – und zwar weltweit. Der Bericht mit dem Titel "Sporting Goods 2023 - The need for resilience in a world in disarray" (wörtlich übersetzt: Die Notwendigkeit von Resilienz in einer Welt in Aufruhr) den der Verband gemeinsam mit McKinsey und der NPD Group präsentiert, sieht in den steigenden Kosten für Energie und im Einkauf, der drohenden Rezessionsgefahr sowie der sinkenden Kauflaune der Verbraucher die größten Herausforderungen für 2023.
Dennoch ist die Sportartikelbranche im Vergleich zu anderen Branchen relativ gut durch die Corona-Pandemie gekommen und hat Wachstumsraten von Vor-Corona-Zeiten erreicht. Durch die schrittweise Lockerung der Corona-Maßnahmen hat sich die Verbraucherstimmung im Laufe des vergangenen Jahres nach und nach verbessert. Neue Herausforderungen kamen jedoch mit dem Beginn des Ukraine-Krieges hinzu, weil die Inflation anstieg und sich dadurch auch die Kauflaune der Verbraucher verschlechterte. Durch die zunehmende geopolitische Instabilität und die Entwicklung der Zinssätze trübten sich die Aussichten in der zweiten Jahreshälfte 2022 noch weiter ein.
„Die Sportartikelbranche war in den vergangenen Jahren eine Branche, die sich besser entwickelt hat als andere und im Jahr 2021 und in der ersten Hälfte des Jahres 2022 eine deutliche Erholung und ein Wachstum verzeichnete. Leider brachte das Jahr 2022 eine Vielzahl neuer Herausforderungen mit sich, die die Branche unserer Meinung nach durch Resilienz meistern muss. Gemeinsam mit McKinsey untersucht unser dritter Jahresbericht das Marktumfeld, mit dem die Sportartikelhersteller konfrontiert sind, und analysiert Trends“, erklärt Robbert de Kock, Präsident und CEO des WFSGI.

Vier Schlüsselthemen stehen im Fokus

Die für den Report befragten Führungskräfte gehen aufgrund der weiterhin getrübten Gesamtsituation davon aus, dass sowohl eine Steigerung der Verbrauchernachfrage als auch die unternehmerische Resilienz im Mittelpunkt stehen müssen. Im Bericht werden vier Schlüsselthemen zusammengefasst, die die Branche prägen werden:
  1. Markenfokussierung: Sportartikelfirmen gehören zu den wichtigsten Markenherstellern der Welt. Demzufolge wird das Management der Marke voraussichtlich noch wichtiger werden.
  2. Nachhaltigkeit: Eine schnellere Dekarbonisierung und die Skalierung kreislauforientierter Geschäftsmodelle werden für Sportartikelunternehmen entscheidend sein, um ihre angestrebten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.
  3. Nearshoring: Durch die fragileren Lieferketten könnte Nearshoring, also eine Verlagerung von betrieblichen Aktivitäten ins nahegelegene Ausland, für einige Unternehmen eine ernsthafte Option werden.
  4. Investitionen: Die Gesamtrendite für Aktionäre von Sportbekleidungsherstellern lag in den Jahren 2019 bis 2021 bei 20 Prozent im Vergleich zu 4 Prozent bei Textilherstellern im Modebereich. Diese Entwicklung dürfte die Attraktivität von Sportbekleidungsherstellern bei Investoren steigern.



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