Weniger Hürden für Bewerber 25.10.2023, 11:23 Uhr

Otto führt die „Zwei-Minuten-Bewerbung“ ein

Eine Bewerbung soll beim Versand-Riesen Otto jetzt nur noch wenige Minuten in Anspruch nehmen. So will man die Hürden für talentierte Bewerber verringern und gleichzeitig mehr Zeit für persönliche Gespräche schaffen.  
(Quelle: Otto)
Bewerbungen werden oft als komplex und herausfordernd wahrgenommen, da sie eine Vielzahl von Anforderungen und Schritten beinhalten: Von der Erstellung des Lebenslaufs und Anschreibens bis hin zur Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch erfordert der Bewerbungsprozess Zeit, Sorgfalt und oft auch eine gründliche Recherche. Zudem entwickeln sich Bewerbungsstandards sowie -verfahren ständig weiter, sodass es eine weitere Hürde darstellt, hier immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, um wettbewerbsfähig zu sein. Aus diesen Gründen will der deutsche Versandhändler Otto das Bewerbungsverfahren jetzt vereinfachen.
Ab jetzt soll es nur noch wenige Minuten dauern, sich bei Otto zu bewerben. Auf ein klassisches Anschreiben verzichtet das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren. Jetzt entfallen zusätzlich auch noch die beiden verpflichtenden Motivationsfragen, die Bewerber bislang anstelle des Anschreibens beantworten mussten. Das heißt, ab sofort reicht ein aktueller Lebenslauf. Der neue Schnellbewerbungsprozess gilt für alle ausgeschriebenen Voll- und Teilzeitpositionen ab Junior-Level, unabhängig von Titel und Hierarchiestufe – also auch für Führungskräfte.

Klassische Bewerbungen haben an Relevanz verloren

„Wir haben den schnellsten und einfachsten Bewerbungsprozess in knapp 75 Jahren Otto geschaffen. Nie zuvor konnten sich Interessierte so leicht bei uns bewerben. Klassische Bewerbungen haben für uns über die Jahre an Relevanz verloren, sind oft wenig aussagekräftig, immer häufiger sogar von KI-Assistenten wie ChatGPT geschrieben. Der Mehrwert dieser Schreiben ist für uns gering, der Aufwand für die Sichtung hingegen riesig. Mit der neuen Zwei-Minuten-Bewerbung senken wir Hürden für Talente, bearbeiten eingehende Bewerbungen effizienter und können uns mehr Zeit für Gespräche nehmen. Denn ein Kennenlerngespräch sagt mehr als jedes Anschreiben“, erklärt Jennifer Halemba, Head of Recruiting bei Otto.

Statt Pflichtangaben setzt man bei Otto verstärkt auf Freiwilligkeit: Kandidaten haben die Möglichkeit, ein optionales Freitextfeld zu befüllen, sofern sie zu ihrer Bewerbung noch ergänzende Angaben machen möchten. Maximal 1.000 Zeichen können sie dafür nutzen, etwa um Lücken im Lebenslauf zu erklären oder für Quereinsteiger, die sich für ein neues Fachgebiet interessieren. Verpflichtend sind diese Angaben jedoch nicht. Bereits die Abschaffung des Anschreibens vor sieben Jahren führte zu einer positiven Feedbackwelle seitens der Bewerber, während im Recruiting der Aufwand pro eingehender Bewerbung deutlich sank.



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