Konsum in Gefahr 08.09.2022, 11:24 Uhr

Ifo Institut erwartet zehn Prozent Inflation

Die deutschen Unternehmen wollen in großem Umfang ihre Preise erhöhen. Das Ifo Institut (München) erwartet einen Anstieg der Inflation auf eine zweistellige Rate und weniger Konsum.
Das Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo erwartet eine deutlich steigende Inflation.
(Quelle: Shutterstock / Photoschmidt)
Knapp die Hälfte der vom Ifo-Institut befragten Unternehmen wollen ihre Preise erhöhen. Einen Spitzenwert erreicht die Preiserhöhung bei Lebensmitteln, in diesem Bereich wollen beinahe alle vom Ifo-Institut befragten Unternehmen die Preise erhöhen. Auch Bekleidungshersteller, Gastronomie, Unternehmen die Gebäude betreuen, Hersteller von Schuhen, Lederwaren und elektrischer Ausrüstung sowie Reisebüros kündigen höhere Preise an. Erfasst wurde, ob Preise steigen, aber nicht in welcher Höhe. Befragt wurde auch der Fahrradhandel: Nur noch 78 Prozent der befragten Fahrradhändler wollen die Preise erhöhen, der niedrigste Wert seit Juli 2021. Seit Januar 2021 liegt der Preiserhöhungswert im Fahrradhandel stets bei über 50 Prozent. „Ein Auslaufen der Inflationswelle ist leider nicht in Sicht“, sagt Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser.
„Bislang ist von den Energieversorgern nur ein geringer Teil der kräftigen Anstiege der Börsenpreise für Strom und Erdgas an die Kunden weitergegeben worden. Das dürfte sich in den kommenden Monaten ändern und zu zweistelligen Inflationsraten führen. Die Verbraucher werden daher ihren Konsum einschränken und die gesamte Wirtschaftsleistung wird in der zweiten Jahreshälfte schrumpfen“, sagt Wollmershäuser weiter. Ende August lag die Inflation nach Angaben des Statistischen Bundesamts (Destatis) bei 7,6 Prozent.



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