Sport trifft Politik 21.08.2023, 12:31 Uhr

Bundesministerin Steffi Lemke eröffnet die Nacht des Sports in Berlin

Erstmalig in der Geschichte des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie (BSI) findet im September 2023 die Woche des Sports 2023 statt. Der Verband freut sich besonders, dass Bundesministerin Steffi Lemke die Nacht des Sports eröffnen wird.
(Quelle: BSI)
Zahlreiche Vertreter der Sportartikel- und Outdoorbranche, aus Deutschland und ganz Europa, werden sich Ende September in Berlin treffen. Dort konzentrieren sich der Sporthandelskongress von SAZ Sport, die Jahrestagung des Bundesverbands der Deutschen Sportartikel-Industrie e.V. (BSI) sowie der European Outdoor Summit (EOS). Höhepunkt der Woche ist die „Nacht des Sports“ am 27. September 2023, welche unter dem Motto „Sport trifft Politik“ die Unternehmen der Sportwirtschaft mit zahlreichen Mitgliedern des Bundestages in den Austausch bringen wird. Dazu sind auch Mitglieder des parallel stattfindenden Dialogforums nachhaltiger Sport des Bundesumweltministeriums, eingeladen.
Besonders erfreulich ist die Zusage von Bundesministerin Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, die die Nacht des Sports eröffnen wird. Steffen Rülke, Abteilungsleiter Sport im BMI, hat ebenfalls seine Teilnahme bereits bestätigt. So schließt sich mit der Woche des Sports 2023 erstmalig der Kreis, des vom BSI aufgebauten Netzwerks, von Sportwirtschaft und Politik in Berlin.
Quelle: SAZsport

 
In der Anfang des Jahres im BSI gegründeten Arbeitsgruppe Public Affairs sind zahlreiche Mitglieder aktiv. Jede der fünf Fachgruppen (Outdoor, Turn-/Sportgeräte, Pferdesport, Wassersport, Wintersport) ist dort vertreten, um neben den Unternehmensinteressen auch die Belange der Fachgruppen einzubringen. So zeigt sich: die Sportbranche hat die Bedeutung der Politischen Arbeit „Pro Sport und Bewegung“ erkannt, ist sich der Notwendigkeit eines gesteigerten Engagements inzwischen bewusst.

Aktivierung der positiven Potenziale des Sports

Denn die Zahlen sind nicht neu und haben doch an Brisanz nichts verloren: nur rund ein Viertel der Erwachsenen wie Kinder in Deutschland erfüllen das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlene Mindestmaß an körperlicher Bewegung. Ebenfalls lange bekannt ist die Notwendigkeit, daran etwas zu ändern, nicht zuletzt zur Vermeidung gesellschaftlicher Folgekosten. Auch vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die sich derzeit mit einer Vielzahl von Krisen und der Gefahr einer Spaltung konfrontiert sieht, wäre die Aktivierung der positiven Potenziale des Sports – durch zahlreiche Studien nachgewiesen - eigentlich dringend nötig. Neu im gesellschaftlichen Diskurs ist die Verschärfung der finanzpolitischen Rahmenbedingungen, die sich aus Schuldenbremse und Energiekrise ergeben. Eine Erhöhung der Haushaltsmittel für Sport und Bewegung sind in diesem Finanzrahmen nicht zu erwarten. Wie also umgehen mit dieser Situation?
 
Mit dem Bewegungsgipfel und Aufnahme der Arbeit am Entwicklungsplan Sport hat die Bundesregierung medienwirksam ein Zeichen für einen Richtungswechsel hin zu einem stärkeren Fokus auf die „Bewegung der Massen“ gesetzt. Acht Ministerien, DOSB/dsj sowie die kommunalen Spitzenverbände und haben sich in der Gipfelerklärung zu einer Reihe von Statements und Zielen für die Bewegungsförderung bekannt.
Hinter den Kulissen heißt es jedoch, dass eine wirkliche und konstruktive Zusammenarbeit der Ministerien von einem starken Ressortdenken geprägt ist. Wohl vereinten sich beim vergangenen Bewegungsgipfel in Berlin sieben relevante Bundesministerien, das FDP-geführte Bildungsministerium war aber, trotz umfangreicher Bemühungen auch aus den eigenen Reihen, nicht zu einer Teilnahme zu überreden. Dabei wären gerade eine qualitativ hochwertige Verankerung von Sport und Bewegung im Bildungsbereich sowie die gesellschaftliche Aufwertung des Sportunterrichts dringend notwendige Investitionen in die Gesundheit unserer zukünftigen Gesellschaft.
 
Unter diesen Rahmenbedingungen ist es absolut erforderlich, dass die Sportwirtschaft, als wichtiger Stakeholder des Sports, in die Interaktion mit der Politik tritt und selbst aktiv wird.
 
Der BSI hat die Politische Interessenvertretung - neben Nachhaltigkeit und Digitalisierung – 2021 als Schwerpunkt festgelegt und ist inzwischen gut im politischen Berlin positioniert.  Ein umfangreiches Netzwerk ist aufgebaut und es besteht ein enger Austausch beispielsweise mit den Mitgliedern des Sportausschusses des deutschen Bundestages. Der BSI ist aktiv in die Entstehung des Entwicklungsplan Sport eingebunden und lotet dort mit den relevanten Stakeholdern des Sports aus, wie man gemeinsam die Sichtbarkeit von Sport und Bewegung steigern kann und welche Maßnahmen einen geplanten bundesweiten Tag des Sports erfolgreich werden lassen könnten. Auch zum geplanten Sportfördergesetz wurden intensive Gespräche mit dem BMI geführt.
 
An Themen für den Austausch währen der Nacht des Sports wird es also nicht mangeln! Angefangen von Maßnahmen, die das Bädersterben aufhalten können, über die Fragen, wie man auch sozial schwachen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Sport und Bewegung ermöglicht, oder auch wie ein Bürokratieabbau die betriebliche Gesundheitsförderung erleichtern kann. Wichtig ist, dass dieser Dialog endlich umfassend geführt wird, die Sportwirtschaft auch mit ihren kommunalen Vertretern konstruktiv an konkreten Verbesserungen des Status Quo der Bewegungsarmut beispielsweise bei Kindern und Jugendlichen arbeitet. Denn sport- und bewegungsaffine Kinder sind die Basis für eine gesunde Gesellschaft von morgen. Diese Mammutaufgabe kann nur gemeinsam bewältigt werden.
 
 



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