Nach ABS-Kauf 27.09.2018, 11:09 Uhr

Spin Capital übernimmt Pyua

Neuer Gesellschafter des nachhaltigen Outdoor- und Ski-Bekleidungsherstellers Pyua aus Kiel ist der Investor Spin Capital, der vor einem Jahr mit Geldern von Skistar Felix Neureuther auch den Lawinenairbag-Hersteller ABS übernommen hat. Pyua-Gründer Timo Perschke wird weiterhin die Marke steuern.
Outdoor- und Ski-Bekleider Pyua hat einen neuen Eigentümer.
(Quelle: Pyua)
„Um dem starken Wachstum der letzten Saisonen gerecht zu werden, wurde ein neuer schlagkräftiger Partner an Bord geholt“, erklärt Outdoor-Bekleider Pyua in einer Mitteilung. Die Münchner Sportinvestor Spin Capital übernimmt als neuer Mehrheitsgesellschafter 90 % des Unternehmens.
„Neben ABS freut es mich, mit Pyua eine weitere starke Marke im Portfolio zu haben“, erklärt Dr. Stefan Mohr, Geschäftsführer von Spin Capital, die Beweggründe. „Wir prüfen viele Unternehmen, bei Pyua war schnell klar, dass es perfekt passt. Nicht nur aufgrund der Zahlen und Fakten, sondern auch, weil wir sehr schnell zu der Überzeugung gelangt sind, dass mit dem Team von Pyua eine ähnlich dynamische Entwicklung möglich ist, wie wir sie im ersten Jahr bei ABS realisiert haben. Wir wollen mit beiden Marken zusammen ein relevanter Player im Sportartikelmarkt werden. Mit einer Technologie- und einer Bekleidungsmarke sind wir daher nun sehr gut positioniert, können ganzheitlich auf Konsumentenwünsche eingehen und Synergien nutzen.“
Das bisherige Team unter Leitung von Gründer und Geschäftsführer Timo Perschke wird auch zukünftig die Marke steuern und Produkte entwickeln. Mohr übernimmt die Gesamtleitung und er wird zusätzlicher Geschäftsführer der Pyua GmbH. Marketing, Sales, Customerservice und Logistik werden im Verbund mit ABS von München aus koordiniert und bis zur Saison 19/20 vollständig zusammengeführt.
Pyua-Gründer Timo Perschke bleibt dem Unternehmen erhalten.
Quelle: Pyua
Perschke erläutert: „Ich habe Stefan Mohr und sein Team in den letzten Monaten bereits intensiv kennengelernt. Besonders bei den wesentlichen Aspekten wie Markenverständnis und den Herausforderungen einer sich ändernden Handelslandschaft, waren wir uns von Beginn an über die notwendigen Strategien einig. Ebenso begeistert bin ich von den durch Spin Capital vorgenommenen Änderungen in Sachen Positionierung bei ABS. Es ist nicht einfach, bestehende Strukturen neu zu beleben und auf ein neues, professionalisiertes Level zu heben. Pyua wird kontinuierlich von der bestehenden Infrastruktur profitieren und ist damit für das weitere Wachstum bestens aufgestellt.“
Dr. Stefan Mohr wird Geschäftsführer der Pyua GmbH.
Quelle: Pyua
Spin und seine Investoren, zu denen auch Felix Neureuther gehört, würden nach CEO-Mohr „langfristig denken“. Der Fokus der nächsten Jahre liege auf dem Aufbau und der Optimierung des Investments, als Gruppe wolle man wachsen und in absehbarer Zeit einen „nennenswerten Umsatz realisieren“. Dazu seien möglicherweise weitere Zukäufe und auch die Erschließung internationaler Märkte nötig, erklärt Mohr. So habe man beispielsweise auch die Tochtergesellschaft in Frankreich stark ausgebaut, im Moment arbeite man an der Expansion im nordamerikanischen Markt. Für die Zukunft sind bei Pyua die Erweiterung des Absatzgebietes sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung zur Ganzjahresmarke für Outdoor, Sport und Lifestyle vorgesehen. Außerdem müsse der wichtigste Absatzkanal, der Handel, ein zuverlässiger Partner sein oder werden – noch sei das nicht der Fall.
Die Gesellschafter von Spin halten neben ABS auch Beteiligungen u.a. an den Firmen DEE, Aim, Sporttotal. Es gebe zwar keinen Plan jedes Jahr eine Marke zu kaufen, aber sollte sich eine spannende Gelegenheit bieten, die das Portfolio sinnvoll ergänzt, würde Spin Capital diese „sicher genau prüfen“, so Mohr weiter. Im Gegensatz zu vielen anderen Investoren, übernehme oder ergänze Spin in den meisten Fällen das Management und damit auch die Verantwortung für den Unternehmenserfolg.
Der Markenname Pyua steht im asiatischen für „rein“, „klar“ und „unendlich“. Als erstes Outdoor-, Sport- und Lifestyle-Label habe man laut Gründer Perschke einen sogenannten „geschlossenen Kreislauf“ geschaffen, bei dem Produktion und Wiederaufbereitung der Ware möglich ist. Pyua sei nach eigenen Angaben die einzige Sporttextilmarke weltweit, die sämtliche Produkte aus recycelten Materialien herstellt und ihre Textilien komplett zum erneuten Recycling zurücknimmt. Damit habe man die Branche seit zehn Jahren geprägt, teilt das Unternehmen mit. Genäht werden die Kollektionen in Europa. Sie bestehen zu 100 % aus recyceltem Polyester, vom Außenstoff über die Membran bis zum Futter.




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