Kontroverse um indigenes Design 22.08.2025, 09:51 Uhr

Adidas entschuldigt sich für kulturelle Aneignung

Nach heftiger Kritik an einem Schuhdesign bittet Adidas eine indigene Gemeinde im mexikanischen Oaxaca um Entschuldigung. Das Modell war ohne deren Mitwirkung an traditionelle Sandalen angelehnt worden.
Handgefertigte mexikanischen Huarache-Sandalen, an deren Design sich Adidas für einen neuen Sneaker orientierte.
(Quelle: Shutterstock/Sandor Mejias B)
Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas hat sich öffentlich bei einer indigenen Gemeinde im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca entschuldigt. Hintergrund ist das Design der „Oaxaca Slip-On“, das laut Adidas „in Anlehnung an ein ursprüngliches Design“ entworfen wurde. Dabei handelt es sich um Huarache-Sandalen, die traditionell in dem Dorf Hidalgo Yalalag getragen werden.
Bei einer Veranstaltung mit Musik und Tanz in der Gemeinde verlas die Adidas-Vertreterin Karen González einen offiziellen Entschuldigungsbrief: „Wir verstehen, dass diese Situation Ärger verursacht haben könnte, und entschuldigen uns öffentlich dafür.“ Sie sicherte zu, künftig nur in Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft zu handeln.
Schuh noch nicht vermarktet
Auch der US-Designer Willy Chavarria, der das Modell entwarf, bedauerte das Vorgehen und räumte ein, die Sandale sei „nicht dem Respekt und dem kollaborativen Ansatz“ gerecht geworden, den die Gemeinde verdiene.
Das Kulturministerium Oaxacas sprach von einem „historischen Akt der Anerkennung“. Laut einem Bericht der Zeitung La Jornada ist der Schuh bislang nicht vermarktet worden. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hatte die fehlende Zustimmung der Urheber zuvor kritisiert.



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