Warnung vor hohen Kosten 10.05.2021, 10:53 Uhr

HDE fordert komplette, einheitliche Öffnung des Einzelhandels

Der Handelsverband Deutschland richtet klare Worte an die Politik: Angesichts sinkender Inzidenzen und einer wachsenden Zahl an Geimpften sollte ein bundesweit einheitlicher Plan zur Wiedereröffnung aller Geschäfte vorgelegt werden.
Der HDE wünscht sich wieder geöffnete Geschäfte und volle Fußgängerzonen in ganz Deuschland.
(Quelle: Shutterstock/Trabantos)
Laut Robert-Koch-Institut sind in acht von 16 Bundesländern in Deutschland die Inzidenzen jetzt unter 100 gesunken. Daher gibt es aus Sicht des Handelsverband Deutschland (HDE) keinen Grund mehr, den Einzelhandel weiterhin einzuschränken, und HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth richtet einen klaren Appel an die Politik: „Immer mehr Menschen sind geimpft, die Inzidenzen sinken vielerorts unter 100. Das sind gute Nachrichten für uns alle. Jetzt muss die Politik den nächsten Schritt machen und den Einzelhandel wieder komplett öffnen.“ Zudem fordert der Verband auch das Entfallen einer Testpflicht vor dem Einkauf in Gebieten mit Inzidenzen unter 100. Was die einzelnen Öffnungsschritte betrifft, würde der HDE sich ein bundesweit ein einheitliches Vorgehen wünschen.
Mittlerweile sei die wirtschaftliche Not durch die Lockdown-Maßnahmen bei vielen Händlern sehr groß. Eine Umfrage des HDE in der Kalenderwoche 16 habe deutlich gemacht, dass sich bereits zwei Drittel der Bekleidungshändler in Existenzgefahr sehen und damit rechnen, für das Jahr 2021 Insolvenz anmelden zu müssen. Insgesamt seien bis zu 120.000 Geschäfte von einer endgültigen Schließung bedroht. Dies hinterlasse auch in Städten, Gemeinden und Kommunen tiefe Spuren, denn durch die Geschäftsaufgaben würden auch die Gewerbesteuereinnahmen teilweise massiv einbrechen, bis zu 250.000 Jobs könnten verloren gehen. „Der Einkauf ist für die meisten Menschen der wichtigste Grund für einen Besuch in der Innenstadt. Wenn der Handel Corona-bedingt schwächelt, taumeln ganze Stadtzentren. Das reißt auch andere Branchen wie die Gastronomie oder den Tourismus noch tiefer in den Abgrund“, so Genth weiter.
Eine aktuelle HDE-Umfrage unter 1.000 Händlern zeige zudem die gesellschaftlichen und sozialen Folgen, wenn der Einzelhandel in der Fläche in Probleme gerät: Dadurch, dass sich deutsche Händler jährlich mit 1 Mrd. Euro für das Gemeinwohl engagierten, unter anderem durch Unterstützung von Vereinen, Festen und Veranstaltungen, stehe viel auf dem Spiel. „Der Handel muss wieder arbeiten dürfen. Die Unternehmen wollen wieder für ihre Kunden da sein. Und die Kunden wollen wieder bummeln und einkaufen. Beides ist beim Shoppen mit Hygienekonzept mit der weiteren Eindämmung der Corona-Pandemie vereinbar“, so Genth.
 



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