Strategien gegen hohe Logistikgebühren 13.02.2023, 09:00 Uhr

So können Händler beim Versand Kosten sparen

Die gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Personalkosten der Logistiker werden in Form höherer Paketgebühren an den Handel weitergereicht. Wir zeigen, mit welchen sechs Tipps Händler ihre Logistikkosten trotzdem möglichst niedrig halten.
(Quelle: Shutterstock / Gorodenkoff)
Ob DHL, Hermes oder DPD: Die Carrier geben die gestiegenen Energie-, Treibstoff- und Personalkosten an den Versandhandel weiter. Vor allem kleine und mittlere Shops haben dabei nur wenig Verhandlungsspielraum.
Was Händler dennoch tun können, um den Kostenanstieg so weit wie möglich abzufedern:

1. Was kannst du für deinen Logistiker tun?

Egal ob Händler Pakete bereits selbst palettenweise nach Bestimmungsort vorsortieren, eigenständig Versandcontainer beladen oder Versandware nicht abholen lassen, sondern selbst abliefern: Wer seinem Logistikpartner Arbeit abnimmt, hat gute Argumente, um über Tarifermäßigungen zu sprechen.

2. Den Kunden alternative Versandservices anbieten

Im August hat der Schweizer Online-Händler Galaxus auch in Deutschland seine "Schneckenpost" eingeführt: Pakete dürfen bei der Option "Langsamere Lieferung erlauben" ein oder zwei Tage später als üblich ankommen. Das ermöglicht es dem Händler, statt teurer Premiumservices günstigere Versandoptionen zu nutzen. Bei den Kunden kommt die Wahlmöglichkeit an: Zwei Monate nach der Einführung nutzten in Deutschland 17,7 Prozent der Kunden den langsameren Versand.

3. Vermeide Fehler, die dich teuer zu stehen kommen!

Viele Händler verschicken Artikel, die eigentlich als Warensendung laufen könnten, als Päckchen oder gar Paket - und zahlen dabei kräftig drauf. Oder es wird nicht genug Wert auf die Validierung der Empfängeradressen oder der sauberen Leitcodierung der Pakete gelegt. Beides Versäumnisse, die von den Versanddienstleistern mit entsprechenden Aufpreisen gebüßt werden. Wer vorher entsprechend Sorgfalt investiert, muss sich über solche Mehrkosten nicht ärgern.

4. Nur so viel Verpackung, wie unbedingt nötig

Unnötig viel Verpackung bedeutet nicht nur mehr Kosten für Verpackungsmaterial, sondern auch häufig höhere Paketgebühren. Clevere Händler verschicken bereits verpackte Ware deshalb wenn möglich im Originalkarton. Und wenn es einen zusätzlichen Versandkarton benötigt, sollte dieser so wenig Volumen haben, wie nur möglich. Spart Geld und ist auch besser für die Umwelt.

5. Gut überlegen, ob und welche Versandkosten man berechnet

Auch wenn die großen Shops weiterhin durchwegs versandkostenfrei liefern, steigt in der aktuellen Situation die Zahl der Händler, die ihren Kunden Versandkosten in Rechnung stellen. Ein Kompromiss sind für viele dabei Mindestbestellwerte bzw. Mindestwerte für den Gratisversand. Doch Vorsicht: Mit solchen Hürden steigt die Gefahr von Retouren. Denn nicht selten "überlisten" Kunden den Mindestbestellwert, indem sie einfach mehr bestellen und die nicht gewollte Ware dann wieder zurückschicken. Die gewünschte Einsparung bleibt dann auf der Strecke.

6. Nicht nur beim Versand, auch bei den Retouren sparen!

Die Versandservice-Dienstleister haben eine Reihe guter Tipps, wie sich bei Retouren Kosten sparen lassen. Wer Retourengründe online über ein Retourenportal abfragt, erhält die Möglichkeit, seinen Kunden Alternativen zu bieten - und damit doch noch zum Kaufvollzug zu kommen. Eine gute Idee, um weiter an der Bestellung dranzubleiben, ist es auch, den Kunden die Wahl zwischen Barrückzahlung in 14 Tagen oder Sofortgutschrift in Form von Gutscheinen zu geben. Bei cleverer Kalkulation können Händler auch Kosten sparen, indem sie auf die Rücksendung defekter Ware verzichten. Und schließlich noch ein Tipp zur Beschleunigung des Retoureneingangs: gestaffelte Rücksendekosten, zum Beispiel, dass Retouren nur in der ersten Woche nach Warenerhalt kostenfrei sind.




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