Neue Studie 14.02.2022, 07:53 Uhr

Deutschland wird bis 2025 die E-Commerce-Nation Nr. 1 in Europa

Auch nach dem Brexit bleibt das Vereinigte Königreich vorerst der europäische E-Commerce-Spitzenreiter. Doch eine aktuelle Studie prophezeit, dass sich an dieser Vormachtstellung bis 2025 etwas ändern könnte.
(Quelle: Shutterstock/Shuttersrv)
597 Mrd. USD betrug der gesamte E-Commerce-Umsatz des Jahres 2020 in Europa, meldet das Statistik-Portal Statista. Das entspricht knapp 520 Mrd. Euro - oder etwa 20 Prozent mehr als der Bundeshaushalt der Bundesrepublik Deutschland in demselben Jahr (442 Mrd. Euro). Wobei Europa in diesem Fall größer ist als die EU, denn 21 Prozent der europäischen E-Commerce-Umsätze entfielen 2020 auf das Ex-EU-Mitglied Großbritannien. Den Briten dicht auf den Fersen war Deutschland mit 19 Prozent Umsatzanteil, gefolgt von Frankreich mit 13 Prozent. 
Damit stehen die drei größten Volkswirtschaften Europas für 53 Prozent aller E-Commerce-Umsätze. Auf den Plätzen folgen Italien mit sechs Prozent sowie Russland und Spanien mit jeweils fünf Prozent. Der große Rest der europäischen Staaten sorgt gemeinsam für die verbleibenden 30 Prozent.

Deutschland zieht an UK vorbei

Glaubt man der Statista-Studie Digital Market Outlook 2022, wird sich an dieser Verteilung bis 2025 nicht grundsätzlich etwas ändern, wohl aber am Gesamtvolumen. Statista schätzt, dass sich die E-Commerce-Umsätze in Europa in den nächsten drei Jahren auf 1,16 Billionen USD verdoppeln werden. Die drei führenden E-Commerce-Nationen werden ihre Führungsrolle in Europa zwar behaupten, aber in leicht abgeschwächter Form und in veränderter Reihenfolge, so die Prognose.
Der europäische E-Commerce-Gesamtumsatz soll sich von 2020 bis 2025 von 597 Mrd. USD auf 1,16 Billionen USD fast verdoppeln.
Quelle: Statista ecommerceDB
Demnach wird Deutschland mit unverändert 19 Prozent der europäischen E-Commerce-Umsätze an UK vorbeiziehen, das Vereinigte Königreich wird mit 18 Prozent knapp auf Platz zwei landen. Frankreich wird mit nur noch zwölf Prozent seinen dritten Platz behaupten, während Italien mit acht Prozent und Russland mit sechs Prozent ihren Anteil ausbauen können. Spanien soll demnach stabil bei fünf Prozent bleiben, der Rest Europas geringfügig auf 32 Prozent zulegen. 
Sollten sich die Statista-Vorhersagen bewahrheiten, würde dies für jedes Land Europas ein gleichmäßiges, solides Wachstum der E-Commerce-Umsätze bedeuten. Bei einer Steigerung von rund 100 Prozent zwischen 2020 und 2025 würde sich dabei ein jährliches Wachstum der E-Commerce-Umsätze von rund 20 Prozent ergeben. Und obwohl die drei Lokomotiven Deutschland, Frankreich und UK am europäischen Gesamtumsatz nur noch einen Anteil von 49 Prozent hätten, blieben sie die unangefochtenen E-Commerce-Spitzenreiter in Europa - mit Deutschland an der Spitze. 

Frank Kemper
Autor(in) Frank Kemper



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