DHL zieht den Stecker 30.07.2018, 08:27 Uhr

Allyouneed.com wird Ende des Jahres eingestellt 

Acht Jahre lang versuchte die DHL erst unter MeinPaket.de, dann unter dem Namen Allyouneed, einen eigenen Online-Marktplatz aufzubauen. Damit ist jetzt Schluss: Der Marktplatz soll eingestellt werden.
Allyouneed.com, der Online-Marktplatz der Deutschen Post, steht vor dem Aus. In der zweiten Jahreshälfte soll die Plattform eingestellt werden. Das kündigte DHL Paket seinen Marktplatz-Partnern per E-Mail an. "Innerhalb der letzten acht Jahre haben wir mit Allyouneed viel erreicht und gemeinsam gute Geschäfte gemacht", heißt es in dem Schreiben, das der betroffene Werkzeughändler Michael Atug heute in der Facebook-Händler-Gruppe "Multichannel Rockstars" postete. "Dennoch haben uns die Erfahrungen der letzten Jahre auch gezeigt, dass wir als DHL Paket für den Erfolg dieses Angebots nicht zwingend auch der Betreiber eines Online-Marktplatzes wie Allyouneed.com sein müssen." Bis zur endgültigen Schließung des Marktplatzes sollen die Geschäfte wie gewohnt weiterlaufen, alle Funktionalitäten blieben erhalten. 
Auf Anfrage bestätigte die Deutsche Post die geplante Schließung. "Mit unserem Online-Marktplatz war es uns möglich, über mehrere Jahre in einem schnell wachsenden E-Commerce-Umfeld alle Facetten des Online-Handels auch aus Kundensicht kennenzulernen", so Unternehmenssprecher Dirk Klasen. "Unser primäres Ziel war es aber von Anfang an, intern E-Commerce-Expertise branchenspezifisch aufzubauen und dieses Know-how unserem logistischen Kerngeschäft zugutekommen zu lassen, denn unsere Kernkompetenz ist und bleibt die Logistik. Mit dem Marktplatz-Modell haben wir wertvolle E-Commerce-Expertise aufgebaut und ein tiefes branchenspezifisches Verständnis für den Online-Handel gewonnen. Allerdings wollen wir jetzt unsere Kräfte bündeln und uns auf unser Kerngeschäft fokussieren - und dazu gehört für uns nicht der Betrieb eines Online-Marktplatzes." 
Auf Allyouneed.com, das bis vor drei Jahren noch unter MeinPaket.de firmierte, sollen laut Angaben der DHL mehr als 3.000 Händler verkaufen. Fünf Millionen registrierte Privatkunden hätten das Angebot zuletzt genutzt. 



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