Forschungsprojekt der Initiative Biotexfuture 13.06.2025, 12:53 Uhr

„FunColor“ erforscht pilzbasierte Pigmente für textile Farben

Das vom Bildungs- und Forschungsministerium geförderte Projekt „FunColor“ untersucht, wie sich mit Pilzen biobasierte Farbstoffe für Textilien herstellen lassen – mit Vorteilen für Umwelt, UV-Schutz und mögliche antimikrobielle Eigenschaften.
Unter Leitung der TU Berlin arbeiten Forscher an der Entwicklung eines pilzbasierten Herstellungsprozesses für biologische Farbpigmente für Textilien.
(Quelle: Biotexfuture)
Farben neu denken: Im neuen Forschungsprojekt „FunColor“, geleitet von der TU Berlin, wird an der biotechnologischen Produktion von Textilfarbstoffen aus Pilzen gearbeitet. Das Projekt ist Teil des vom Bildungs- und Forschungsministerium (BMBF) geförderten Innovationsraums Biotexfuture. Diese Initiative will die Transformation der Textilbranche hin zu biobasierten Lösungen unterstützen. Sie wird gemeinsam von Adidas und dem Institut für Textiltechnik (ITA) der RWTH Aachen geleitet.
Bisher werden die meisten gängigen Farbenstoffe auf petrochemischer Basis hergestellt. Sowohl die Herstellung und das Färbeverfahren als auch die Verwendung petrochemischer Farben stellen oftmals ein Gesundheitsrisiko für den Menschen und ein Umweltrisiko dar. Darüber hinaus werden synthetische Farbstoffe und Pigmente bei Textil-Herstellungsprozessen häufig mit Industrieabwässern in die Umwelt entsorgt, wo sie die Ökosysteme massiv schädigen.
Im Zentrum von „FunColor“ steht die Produktion des schwarzen Pigments Pyomelanin aus dem Pilz Aspergillus niger. Das „Fun“ im Projektnamen steht für „Fungi“ (englisch für Pilze). Ziel des Projekts ist ein umweltfreundlicher, durchsatzstarker und kosteneffizienter Färbeprozess, der petrochemische Farbstoffe ersetzt. Erste Tests zeigen vielversprechende Ergebnisse bei Wolle, Polyamid und Lyocell.
Neben Farbwirkung und Waschechtheit steht auch der Zusatznutzen im Fokus: Pyomelanin könnte UV-schützende und antimikrobielle Eigenschaften besitzen – ein Plus für Funktionstextilien.
Dr. Timothy Charles Cairns von der TU Berlin leitet das Projekt, das gemeinsam mit Partnern aus Wissenschaft und Industrie vorangetrieben wird. Erste Demonstratoren sind für Ende 2025 geplant.





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