Neue WHO-Daten 27.06.2024, 14:44 Uhr

Sportartikel- und Fitnessbranche gemeinsam gegen körperliche Inaktivität

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am 26. Juni 2024 neue Daten über die steigende körperliche Inaktivität veröffentlicht. Das nehmen zahlreiche Hersteller und Verbände aus der Sportartikel- und Fitnessbranche zum Anlass, diesen negativen Trend zusammen anzugehen.
Die Sportartikel- und Fitnessbranche will gemeinsam gegen körperliche Inaktivität vorgehen.
(Quelle: Shutterstock/Harbucks)
Wie aus neuen Daten der WHO hervorgeht, gelten fast ein Drittel der Erwachsenen weltweit als inaktiv und erreichen die WHO-Empfehlungen zu körperlicher Aktivität (150 Minuten moderate Bewegung/Woche) nicht. Global wird der Anteil bis zum Jahr 2030 auf 35 Prozent ansteigen, sollte diese Entwicklung so weitergehen. Darüber hinaus sind Frauen durchschnittlich weniger aktiv als Männer und die körperliche Inaktivität steigt ab dem 60. Lebensjahr stark an. Außerdem sollen sich die Behandlungskosten von Krankheiten, die durch einen aktiveren Lebensstil zu vermeiden wären, bis 2030 auf mehr als 300 Mrd. US-Dollar belaufen. Überdies gelten mehr als 80 Prozent der Jugendlichen als körperlich inaktiv.
Um gegen diese Krise der körperlichen Inaktivität vorzugehen, werden von der Sportartikel- und Fitnessbranche Maßnahmen gefordert. Diesem Aufruf schließen sich neben den Mitgliedern der World Federation of the Sporting Goods Industry (WFSGI) auch viele nationale Sportartikelfachverbände – wie beispielsweise der BSI (Bundesverband der Deutschen Sportartikel-Industrie) – sowie die FEDAS und weitere Verbände für Gesundheit und Fitness an.
„Die neuen WHO-Daten sind aus Sicht der öffentlichen Gesundheit, aber auch aus Sicht der Industrie sehr beunruhigend. Die Welt dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen, ist für die Mitglieder, die wir vertreten, ein wirtschaftlicher Imperativ", sagt Emma P. (Mason) Zwiebler, Geschäftsführerin der WFSGI. „Dies ist eine große Chance, die kollektive Kraft der Sportartikel-, Gesundheits- und Fitnessbranche als wichtige Lösungsanbieter für einen gesünderen, aktiveren Planeten für alle zu nutzen. Wir sind stolz darauf, mit unseren WFSGI-Mitgliedern, anderen Handelsverbänden und führenden CEOs zusammenzuarbeiten, die diese Erklärung unterstützen und unsere Vision teilen, die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Interessengruppen voranzutreiben, um sinnvolle Veränderungen für die globale Gesundheit und Wirtschaft zu erreichen."

Verpflichtungen der Sportartikel- und Fitnessbranche
Die Sportartikel- und Fitnessbranche möchte durch die Zusammenarbeit mehrerer Interessensgruppen einen Beitrag zur Bekämpfung von Bewegungsarmut leisten. Neben einer Sensibilisierung für die Krise sollen die Menschen bei einer aktivieren Lebensführung unterstützt werden. Hierfür kann unter anderem auf der Erfahrung der Branche und der Kraft des Sports aufgebaut werden.
Darüber hinaus sollen Sportgroßereignisse die Bedeutung körperlicher Aktivität bewusster machen und zudem dafür genutzt werden, Initiativen für inaktive Menschen auf Gemeindeebene zu starten. Des Weiteren soll durch Partnerschaften innerhalb der Wirtschaft und sektorenübergreifend an den Themen Gesundheit am Arbeitsplatz, aktives Reisen und körperliche Betätigung gearbeitet und Mitarbeitern ein aktiver und gesunder Lebensstil nähergebracht werden.
Neben bereits bestehenden Maßnahmen wird nun ein Ansatz gefordert, der kooperativer ist und mit dem schneller eine größere Wirkung erreicht wird.
Zusammen mit politischen Entscheidungsträgern und der WHO will die Sportartikel- und Fitnessbranche gegen den weltweiten Bewegungsmangel vorgehen und die WHO bei der Umsetzung des Globalen Aktionsplans für körperliche Aktivität (GAPPA) unterstützen. Aktuellen Daten zufolge ist die Welt nicht auf Kurs, das Ziel der WHO, die weltweite Prävalenz der körperlichen Inaktivität bei Erwachsenen und Jugendlichen bis 2030 um 15 % zu verringern, zu erreichen.
Die Unterzeichner der gemeinsamen Erklärung stehen für die Sportartikelindustrie, den Einzelhandel sowie die Gesundheits- und Fitnessbranche. Zusammen haben sie die Plattform und die Verantwortung, an Lösungen gegen das zunehmende Problem körperlicher Inaktivität zu arbeiten.
„Wieder ein Beweis, dass unsere Gesellschaft in Deutschland, Europa und weltweit mehr Bewegung braucht. Mit allen unseren Mitgliedsunternehmen setzen wir uns dafür ein, dass Sport und Bewegung zum Standard in unserem Leben werden. Und das nicht nur, weil Sport gesund ist, sondern weil dahinter so viel mehr steckt – Spaß, Begeisterung, Höchstleistung aber auch Integration und Inklusion. Darum fordern wir von der deutschen Bundesregierung die höchste Priorisierung des Entwicklungsplans Sports und damit verbunden auch die finanzielle Unterstützung aller geplanten Maßnahmen für eine aktive Gesellschaft vor allem für junge Generationen und Kinder!“, so BSI-Geschäftsführer Stefan Rosenkranz.
Hier geht es zu einer Meldung der WHO zu diesem Thema sowie zur Studie.



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