SAZsport-Podcast mit Michael Brosig 02.12.2020, 08:42 Uhr

Sport Brosig ist der beste Wintersport-Händler des Jahres 2020

Michael Brosig, mit dem Familienbetrieb Wintersport-Händler des Jahres, über die harte Konkurrenz jenseits der Grenze, das Image bei den Lieferanten und die Treue zu den Herstellern.
In diesem Jahr feiert Sport Brosig aus Kiefersfelden seinen 50. Geburtstag. Gemeinsam mit seinem Vater Georg (76) führt Michael Brosig (43, im Bild) das Familienunternehmen, das den Großteil seiner Umsätze mit dem Thema Wintersport einfährt. Das Geschäft bietet 450 Quadratmeter Fläche, in den Monaten Oktober bis März nehmen Ski und Co. drei Viertel des Platzes ein.
(Quelle: Sport Brosig)
Es war ein hartes Rennen mit starken Konkurrenten, doch am Ende darf sich Sport Brosig aus dem oberbayerischen Kiefersfelden über den Titel Wintersport-Händler des Jahres 2020 freuen. Bei der Wahl von SAZsport zu den Besten der Branche erhielt der Alpin- und Tourenski-Spezialist vor allem in den Bewertungskategorien Qualität des Personals und Lieferantentreue hervorragende Noten.
Die Konkurrenz war zahlreich und stark. Umso höher lässt sich die Leistung des oberbayerischen Wintersport-Spezialisten Sport Brosig aus Kiefersfelden (Landkreis Rosenheim) einschätzen: Das Unternehmen ist von den Lieferanten zum Wintersport-Händler des Jahres gekürt worden. Für Michael Brosig, der in jungen Jahren zweiter Geschäftsführer neben seinem Vater Georg wurde, „eine Ehre“.  
SAZsport: Glückwunsch zum Sieg bei unserer Wahl zu den Besten der Branche in der Kategorie Wintersport! Wie hört sich dieser Titel für Sie an: Wintersport-Händler des Jahres 2020?
Michael Brosig: Ich freue mich sehr über den Titel. Das ist eine Ehre, sich gegen so große Namen in der deutschen Sportartikelbranche durchgesetzt zu haben. Tolle Sache, gar keine Frage!
SAZsport: Die enorm starke Konkurrenz kommt in allererster Linie natürlich aus Bayern. Ist das eigentlich da draußen für Sie ein harter Wettbewerb im stationären Geschäft? Oder bekommt jeder Händler noch genug ab vom Kuchen?
Brosig: Man muss das vielleicht ein bisschen differenziert sehen. Die Umfrage von SAZsport bezieht sich auf deutsche Händler. Bei uns am Standort ist es aber so, dass wir uns eigentlich in allererster Linie mit dem österreichischen Mitbewerb auseinandersetzen müssen. Etwa 70 bis 75 Prozent unserer Kunden stammen aus Tirol, und dort ist die Wintersport-Konkurrenz noch wesentlich größer. Es gibt große Skiverleiher, die beispielsweise jährlich mehrere Tausend Paar Alpinski und -skischuhe in den Markt drücken. Dazu haben wir große Kettenbetriebe wie Hervis oder auch Intersport als Wettbewerber, die ein ziemlich aggressives Vermarktungssystem betreiben. Das heißt, dass die Konkurrenz mit diesen Händlern noch härter ist als mit den bayerischen. Wir behaupten uns aber sehr gut. In der ­aktuellen Situation haben wir mit der Grenzschließung größere Probleme, aber auch die werden wir überstehen.
SAZsport: Sie haben in allen Bewertungskategorien sehr gute Durchschnittsnoten bekommen. Die beste gab es – und das wird Sie ganz besonders freuen – für die Qualität des Personals (1,25).
Brosig: Schon bei den Einstellungsgesprächen schauen wir in erster Linie darauf, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin zu uns ins Team passt. Nur so können die neuen Leute wachsen, sich persönlich weiterentwickeln, auch mit der Ware, und sich in unser System der Beratung integrieren. In der Konsequenz gelingt es dann, ein sehr gutes Verkaufserlebnis abzuliefern. Natürlich ist es schön, bei Einstellungsgesprächen zu hören, dass der Bewerber oder die Bewerberin unsere Kernsportarten, die wir im Geschäft anbieten, pflegen und stark fokussieren, bereits ausübt. Das ist aber kein Muss, weil wir mit unseren Mitarbeitern auch proaktiv unterwegs sind. Das heißt, wir gehen einmal in der Woche, wenn wir es zeitlich schaffen, nach dem Arbeitstag auf eine Skitour und eine schöne Hütte. Hoffentlich können wir das auch in Corona-Zeiten machen – natürlich unter der Beachtung von Abstands- und Hygieneregeln. Diese Touren sind für uns und das Team ein ganz wichtiger Punkt.
SAZsport: Wie entwickeln Sie Ihre Mitarbeiter weiter und wie motivieren Sie diese, um wirklich top zu sein?  
Brosig: Ich nehme da ganz gerne ein Beispiel von unseren Azubis. Diejenigen, die bei uns die Lehre absolvieren, sind meistens keine Skitouren-Sportler. Wenn man sie aber zwei-, drei-, fünfmal nach der Arbeit mit auf eine Skitour nimmt, dann lernen sie unterschiedliche Systeme der Bindungen und Schuhe kennen, weil sie diese aktiv nutzen. Und das gilt auch für Mitarbeiter, die in der Sportart nicht ganz so aktiv sind, aber reinwachsen können. Wenn man dann den Gipfel einer solchen Skitour erreicht hat und darauf stolz ist, dann spricht das für sich – man hat topmotivierte Mitarbeiter. Natürlich lassen wir uns von den Lieferanten aber auch Schulungen im Haus geben. Somit verzahnen sich die Räder aus Theorie und Praxis sehr gut.
SAZsport: In der Kategorie Image und Relevanz sind Sie mit Bergzeit die Nr. 1 (Durchschnittsnote 1,50). Überrascht?
Brosig: Nein. Unser Image bei den Lieferanten kommt daher, dass wir die Sportarten, die wir im Haus anbieten, auch durch die Bank selbst betreiben. Somit nutzen die Hersteller gerne unser Know-how, kommen vorbei, teilweise auch mit dem Prototyp oder Muster eines Produkts, das in Zukunft auf den Markt gebracht werden soll, und fragen uns nach unserer Meinung.
SAZsport: Auch bei der Lieferantentreue sind Sie Erster geworden (Durchschnittsnote 1,38). Wie zeigt sich diese?
Brosig: Wir sind ein Familienunternehmen; als solches lernt man, durch Höhen und Tiefen zu gehen – und das auch in der Partnerschaft zu einem Lieferanten. Es kommt bei uns schon auch einmal vor, dass wir einen Hersteller  aussortieren, wenn bei ihm manche Strukturen nicht mehr stimmen und keine Weiterentwicklung passiert. Wir wählen unsere Lieferanten aber sehr genau aus, und wenn eine Marke bei uns im Geschäft präsent ist, dann soll die Partnerschaft auch langfristig und nachhaltig orientiert sein. Wir sind keine Quartalsreiter, die sich von einem ­Erfolg zum nächsten hangeln.
SAZsport: Arbeiten Sie mit wenigen Marken und einem tiefen Sortiment oder eher mit vielen Marken  zusammen?
Brosig: Wir arbeiten mit wenigen Lieferanten und tiefem Sortiment – das war immer unsere Devise. Wir wollen, wenn wir starke Partner in der Industrie haben, einfach auch ein breites Produktportfolio des Lieferanten abbilden.



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