Eingriff der Kartellrechtsbehörde 21.02.2022, 11:41 Uhr

JD Sports erhält Bußgeldstrafe wegen illegaler Absprachen mit Footasylum

Nach der Übernahme von Footasylum durch JD Sports verhängte die britische Kartellrechtsbehorde nun Bußgelder in Höhe von fast 5 Mio. GBP wegen wettbewerbsschädigenden Absprachen zwischen den Sporthandelsunternehmen. JD Sports weist die Anschuldigungen zum Teil zurück.
Das britische Sporthandelsunternehmen JD Sports steht unter Verdacht, illegale Absprachen mit Footasylum geführt zu haben.
(Quelle: Shutterstock / Alex Yeung)
Die britische Competition Markets Authority (CMA) hat am 14. Februar Bußgelder in Höhe von fast 5 Mio. GBP (knapp 6 Mio. Euro) über die Sporthandelsunternehmen JD Sports Fashion plc (Bury, Großbritannien) und Footasylum verhängt. Der Vorwurf: illegale, wettbewerbsschädigende Absprachen zwischen den beiden CEOs, in denen vertrauliche Geschäftsinformationen ausgetauscht worden sein sollen.
Die Sporthandelskette JD Sports steht bereits seit der Übernahme von Footasylum 2019 bei der CMA unter Beobachtung. Die britische Wettbewerbsbehörde hatte im Rahmen einer eingehenden Fusionsprüfung im Mai 2021 eine einstweilige Anordnung erlassen, die die Unternehmen von einer weiteren Integration abhalten sollte. Die Befürchtung war, dass die beiden Filialisten nicht mehr so miteinander konkurrieren würden, wie sie es vor dem Zusammenschluss getan hatten.
Die aktuelle Bußgeldstrafe bezieht sich auf zwei Treffen im Juli und August des vergangenen Jahres, in denen die CEOs von JD Sports und Footasylum, Peter Cowgill und Barry Bown, wirtschaftlich sensible Informationen ausgetauscht haben sollen und es daraufhin versäumt haben, die CMA darüber zu informieren. Inhalt der Gespräche sollen unter anderem finanzielle Schwierigkeiten und mögliche Filialschließungen sowie verschiedene Vertragsverhandlungen gewesen sein. Die CMA wirft den beiden Unternehmen außerdem vor, die Gespräche nicht ausreichend protokolliert zu haben und wichtige Dokumente für die Überprüfung vonseiten der Wettbewerbsbehörde zurückgehalten zu haben.
In einer Pressemitteilung räumt JD Sports zwar die fehlende Meldung der Gespräche zwischen den CEOs an die CMA ein, beteuert jedoch, nicht mit der Absicht gehandelt zu haben, gegen die Regeln zu verstoßen. Der Sporthandelsfilialist wirft der CMA weiterhin vor, den Sachverhalt zum Teil falsch oder irreführend dargestellt zu haben. Diese Anschuldigung richtet sich vor allem gegen die Behauptung der Wettbewerbsbehörde, JD Sports habe Protokolle zur Prüfung zurückgehalten oder gar gelöscht, was das Unternehmen vehement abstreitet.
In einem nächsten Schritt will das JD Sports die Details der CMA-Entscheidung genauer begutachten und die Sicherheitsvorkehrungen in diesem Bereich weiter erhöhen, obwohl diese nach eigenen Angaben bereits zuvor den Ansprüchen der Wettbewerbsbehörde entsprochen hatten.



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