Einzelhandel bleibt Jobmotor für Deutschland 21.01.2022, 09:48 Uhr

HDE: Politik muss Sonderregelungen für Kurzarbeit verlängern  

Die Beschäftigung im Einzelhandel bleibt trotz Corona-Pandemie stabil. Da es aktuell jedoch einen massiven Anstieg von Kurzarbeit gibt, fordert der Handelsverband Deutschland, dass die Sonderregelung für die Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge verlängert wird.
Die Sonderregelung zur vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei Kurzarbeit während der Corona-Krise hat in der Branche Tausende Jobs gerettet.
(Quelle: Shutterstock/michaket)
Laut aktueller Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA) bleibt die Gesamtbeschäftigung im Einzelhandel trotz der Corona-Pandemie stabil und kann im Vergleich zum Vorkrisenjahr sogar leicht wachen. Am Stichtag 30. Juni 2021 waren knapp 3,1 Millionen Menschen im Einzelhandel beschäftigt. Die Anzahl von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen konnte während der Krise sogar um rund 32.000 wachsen, mehr als die Hälfte davon sind in Vollzeit beschäftigt.
„Die Beschäftigungszahlen zeigen, wie verlässlich der Einzelhandel als Jobmotor für Deutschland auch in der schwersten Krise der Nachkriegszeit ist. Sie machen zudem deutlich, dass die Händler ihr Personal und ihre Fachkräfte offenkundig sehr wertschätzen und diese auch für die Zukunft halten wollen“, erklärt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE). Allerdings dürfe man diesen Zahlen aus dem vergangenen Sommer nicht zu viel Gewicht beimessen, so Genth weiter, denn ohne den Einsatz von Kurzarbeit wäre diese positive Entwicklung nicht möglich gewesen. „Das Instrument der Kurzarbeit war extrem hilfreich und effektiv. Besonders die damalige Sonderregelung zur vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei Kurzarbeit hat in der Branche Tausende Jobs gerettet“, fügt Genth hinzu.
Laut dem Münchner Ifo-Instituts haben sich auch die 2G-Beschränkungen negativ auf die Zahl der Kurzarbeiter im Einzelhandel ausgewirkt. Diese hat sich im Zeitraum von November bis Dezember 2021 mehr als verdoppelt und liegt nun bei rund 53.000 Personen.
Aufgrund dieses massiven Anstiegs der Kurzarbeit sieht es der HDE daher als sehr kritisch an, dass die Bundesregierung diese Sonderregelungen für Kurzarbeit für 2022 nicht verlängert hat. „Jetzt gilt es, Schlimmeres zu verhindern. Die Politik sollte daher die erforderlichen Schritte bei der Kurzarbeit einleiten und schnellstmöglich zur vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge bei Kurzarbeit zurückkehren“, so Genth. Außerdem fordert der Verband von der neuen Bundesregierung, dass zügig die Einkommensgrenze für Minijobs angehoben wird, um den rückläufigen Trend bei Minijobs zu stoppen.


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