In Kooperation mit Start-up Green Vision Solutions 12.10.2022, 12:39 Uhr

Engelhorn veröffentlicht ersten Nachhaltigkeitsbericht

Der Mannheimer Sport- und Modehändler Engelhorn stellt seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht vor. Damit will das Unternehmen Vorreiter in der Textil- und Modebranche sein, indem es sein Engagement in puncto Klimaschutz mit Zahlen belegt.
Die Geschäftsführenden Gesellschafter von Engelhorn: Andreas Hilgenstock, Simon Engelhorn und Fabian Engelhorn (v. l. n. r.)
(Quelle: Engelhorn)
Der Mannheimer Einzelhändler legt als eines der ersten Unternehmen aus dem Mode- und Sportbereich in Deutschland einen Nachhaltigkeitsbericht vor. „Nachhaltigkeit ist uns als Familienunternehmen ein besonders großes Anliegen“, betont Simon Engelhorn, der im Familienunternehmen das Thema verantwortet. Man habe sich seit jeher gesellschaftlich stark engagiert sowie viele soziale und kulturelle Projekte in der Region gefördert und unterstützt und auch dem Thema Nachhaltigkeit in den vergangenen Jahren deutlich mehr Gewicht verliehen und Nachhaltigkeit strategisch in den Unternehmenszielen verankert. „Die Textilindustrie hat einen nicht unerheblichen Anteil an den globalen Treibhausgas-Emissionen. Die Arbeitsbedingungen an den Produktionsstandorten stehen immer wieder in der Kritik. Wir als Händler wollen Haltung zeigen, Verantwortung übernehmen und Veränderungen anstoßen“, so Engelhorn weiter.
Für die Erstellung der ersten Klimabilanz holte sich Engelhorn das Mannheimer Start-up Green Vision Solutions als Partner an Bord. Als Basis wählte man das Geschäftsjahr 2019/20, weil dies das letzte war, während dessen der Betrieb vollumfänglich ohne Einschränkungen stattfinden konnte. Der Berechnung liegt der „Corporate Accounting und Reporting Standard“ des Greenhouse Gas Protocol zugrunde. Dies soll eine reproduzierbare und transparente ökologische Betrachtung mit einer Vergleichbarkeit gegenüber mehreren Geschäftsjahren und anderen Unternehmen sicherstellen.
Die Untersuchungen sind in drei Geltungsbereiche (Scopes) aufgeteilt: Scope 1 betrachtet Emissionen, die direkt im Besitz oder Geltungsbereich eines Unternehmens sind, Scope 2 analysiert Emissionen der eingekauften Energie und Scope 3 solche Emissionen, die nicht direkt zum Unternehmen gehören.
Im Anschluss an die Erhebung entwickelte Engelhorn Maßnahmen, die dazu beitragen, das Klima zu schützen und den CO2-Abdruck zu reduzieren, und setzte diese um. Die Maßnahmen reichen von energetischen Optimierungen und Verbesserungen in der Logistik über die Reduzierung von Verpackungsmüll, den verstärkten Einsatz recycelter und recycelbarer Materialien bis hin zur Stärkung der Kreislaufwirtschaft.
In Zusammenarbeit mit der Mannheimer Beratungsgesellschaft Camelot Management Consultants wurde auch ein Ansatz entwickelt, der Nachhaltigkeitskriterien im Einkauf- und Lieferantenmanagement vorsieht. „Mit unseren 800 bis 1.000 Lieferantinnen und Lieferanten möchten wir eindeutige Standards vereinbaren und mit der Umsetzung gemeinsam mit unseren Partnern Transparenz erreichen und Verantwortung übernehmen“, erläutert Engelhorn. Man setzt zunehmend auf nachhaltige Labels und die Kennzeichnung von Siegeln, stärkt den Reparaturservice und den Secondhand-Ansatz.

Emissionen stetig senken

Das ökologische Verbesserungskonzept wird auch mit der Kompensation von bereits ausgestoßenen Emissionen im direkten Einflussbereich von Engelhorn ergänzt. Hierzu verwendet Engelhorn ein offizielles Kompensationszertifikat der Vereinten Nationen. Damit erreicht man Klimaneutralität auf Unternehmensebene, bezogen auf die vollständigen Emissionen aus Scope 1 und 2. Derzeit bezeichnet sich Engelhorn als „klimaneutralisiert“, das Ziel sei es aber, die Emissionen immer weiter zu reduzieren.
Engelhorn wurde 1890 gegründet. Das Familienunternehmen führt aktuell sieben Standorte auf insgesamt 38.000 Quadratmetern. Zum Sortiment gehören Mode, Accessoires, Schuhe, Sportfashion und Sportartikel.



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