Folgen von Corona 21.12.2020, 07:13 Uhr

Lockdown treibt Shop Traffic vor Weihnachten auf Cyberweek-Niveau

Die angespannte Lage an der Corona-Front macht sich beim Traffic auf deutschen Webshops bemerkbar. Der erreichte bereits Mitte Dezember erneut das Niveau der Cyberweek - und stellt auch die Infrastruktur der Shops auf eine harte Probe.
(Quelle: Shutterstock/Anucha Cheechang)
Der Traffic in Deutschlands Online-Shops erreichte am 13. Dezember erneut das Niveau der Cyberweek. Damals hatten Online-Shops, verglichen mit normalen Wochentage, jeweils 17 Prozent mehr Traffic verzeichnet. Am Black Friday selbst waren es sogar 43 Prozent mehr. Zu ähnlichen Sprüngen kommt es derzeit in der Vorweihnachtszeit.
Das ergibt sich aus Daten, die der Technologieanbieter Fact-Finder erfasst hat. Das Unternehmen bietet Tools für die Suche im Webshop an, die europaweit in über 1.700 Webshops eingesetzt werden. So konnte Fact-Finder die Entwicklung des Traffics ermitteln.
Obwohl das Unternehmen in einer Pressemitteilung betont, dass es selbst auf einen Anstieg der Suchanfragen gut vorbereitet sei, kann man diese Zahlen durchaus als Warnung für Shops verstehen, die während der Cyberweek bereits an ihre technischen Grenzen gestoßen sind. Sie sollten, um die End-Rallye vor Weihnachten gut zu überstehen, gegebenenfalls weitere technische Reserven aktivieren.

Im Frühjahr Langeweile, jetzt Umsatz?

Für den Technologie-Anbieter kommt der Anstieg des Shop Traffic nicht überraschend. Bereits im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 hatte das Unternehmen signifikante Steigerungen messen können. Sebastian Ertelt, Leiter Customer Success bei Fact-Finder, sagt: "Von März bis April verzeichneten Online-Shops durchschnittlich 20 Prozent mehr Traffic. Die größere Anzahl an Besuchern resultierte da aber noch nicht in mehr Umsatz. Ein möglicher Grund dafür ist, dass Online-Shops in dieser Zeit auch zum Zeitvertreib aufgesucht wurden."
Für diese These sprechen aus seiner Sicht Berichte von Online-Händlern über ein verändertes Suchverhalten: "Im Frühjahr klickten bis zu zehn Prozent der Kunden auf die Suchergebnis-Seite 3, was ungewöhnlich weit hinten ist. Fürs Weihnachtsgeschäft erwarten wir jedoch, dass sich der erhöhte Traffic jetzt auch im Umsatz der Online-Shops niederschlägt."

Frank Kemper
Autor(in) Frank Kemper



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