Rassistische Äußerungen? 10.09.2021, 10:11 Uhr

Veronica Wu verlässt Vorstand der VF Corporation

Der Bekleidungskonzern VF Corporation gab am Dienstag bekannt, dass Veronica Wu als Vorstandsmitglied zurückgetreten ist. Zuvor hatte die Nachrichten-Website Axios eine E-Mail von Wu veröffentlicht, in der sie offenbar den Rassismus in den USA verharmlost hatte.
(Quelle: Shutterstock/IgorGolovniov)
Die VF Corporation, eines der größten Bekleidungsunternehmen in den USA (zu dem unter anderem Vans, North Face, Timberland gehören), gab am 7. September bekannt, dass Veronica Wu das Unternehmen über ihre Entscheidung informiert hatte, mit sofortiger Wirkung aus dem Vorstand auszuscheiden. In der Pressemitteilung betont VF, dass das Ausscheiden Wus nicht das Ergebnis einer Meinungsverschiedenheit in einer Angelegenheit sei, die die Geschäftstätigkeit, die Politik oder die Praktiken von VF betreffe.
Kurz vor dem Rücktritt hatte jedoch die US-amerikanische Nachrichten-Webseite Axios einen E-Mail-Verkehr von Wu aus dem Jahr 2020 veröffentlicht, in der sie Black Lives Matter – die transnationale Bewegung in den USA, die sich gegen Gewalt gegen Schwarze bzw. People of Color einsetzt – als die „wahren Rassisten“ bezeichnet und behauptet, dass Rassismus kein wirkliches Problem in den USA sei.
Eine solche Aussage würde dem grundsätzlichen Streben von VF nach sozialer Gerechtigkeit widersprechen. Erst vor Kurzem hatte der Bekleidungskonzern bekannt gegeben, umfassende Maßnahmen in Bezug auf Diversität, Inklusion und soziale Gerechtigkeit einzuleiten. VF möchte auch für mehr Diversität innerhalb des Konzerns sorgen und bis 2030 die Quote von BIPoC (Black, Indigenous and People of Color) Mitarbeitern auf 25 Prozent erweitern.
Veronica Wu war im Juli 2019 in den Verwaltungsrat von VF eingetreten. Mit ihrem Ausscheiden verkleinert sich der Verwaltungsrat von zwölf auf elf Mitglieder, bis es zur Ernennung eines neuen Direktors kommt.  
 



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