Aufgrund hoher Inflation 20.09.2022, 13:40 Uhr

Lenzing setzt Gewinnprognose für 2022 aus

Der Faserspezialist Lenzing setzt seine Prognose für die Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2022 angesichts der drastisch verschlechterten Entwicklung des Marktumfelds im laufenden Quartal aus.
Lenzing zieht Konsequenzen aus den hohen Strompreisen und setzt seine Gewinnprognose für 2022 aus.
(Quelle: Lenzing)
Noch im März 2022 war die österreichische Lenzing-Gruppe trotz der aktuellen Herausforderungen wie den stark gestiegenen Energiekosten, den globalen Lieferkettenproblemen sowie die geopolitischen Risiken für das aktuelle Geschäftsjahr positiv gestimmt – nun setzt der Faserspezialist seine Prognosen für die Geschäftsentwicklung aus. Aufgrund der äußerst geringen Visibilität auf der Nachfrageseite sowie der hohen Volatilität an den globalen Energie- und Rohstoffmärkten könne man den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres nur bedingt einschätzen.
„Der Krieg in der Ukraine, Chinas Zero-Covid-Politik sowie der deutliche Anstieg der Inflation haben die Weltwirtschaft deutlich beeinträchtigt. Der Internationale Währungsfonds (IWF) senkte seine Wachstumserwartungen für das laufende Kalenderjahr im Juli auf 3,2 Prozent. Dieses drastisch verschlechterte Marktumfeld belastet zunehmend auch das Konsumklima sowie die Stimmung in den für Lenzing relevanten Industrien. Infolgedessen gingen die Geschäftsaussichten laut aktuellen Erhebungen noch einmal deutlich zurück“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Basierend auf aktuellen Annahmen bei den Energie- und Rohstoffkosten sieht Lenzing daher das Erreichen der mittelfristigen Prognose für 2024 gefährdet.
„Wir erleben gegenwärtig beispiellose Verwerfungen an den Energie- und Rohstoffmärkten, die das Konsumklima belasten und unsere Sicht auf die kurz- bis mittelfristige Geschäftsentwicklung stark einschränken“, erklärt sagt Stephan Sielaff, Vorstandsvorsitzender der Lenzing Gruppe. Jedoch könne man auf eine solide und zukunftsweisende Strategie sowie hochwertige und innovative Produkte bauen, räumt Sielaff ein, und zeigt sich positiv gestimmt, was die langfristigen Wachstumsaussichten bei den holzbasierten, biologisch abbaubaren Spezialfasern betrifft. „Lenzing ist sehr gut aufgestellt, wir werden auch diese Verwerfungen meistern.“
Im Geschäftsjahr 2021 stiegen die Umsatzerlöse von Lenzing um 34,4 Prozent auf 2,19 Mrd. Euro (Vorjahr 1,6 Mrd. Euro). Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen (EBITDA) konnte man im Vergleich zum Vorjahr (192,3 Mio. Euro) beinahe verdoppeln und erreichte einen Wert von 362,9 Mio. Euro.



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