Lob für starke Initiativen 12.01.2021, 21:55 Uhr

Stefan Herzog: "Wichtige Leuchttürme"

Starke Signale aus dem Sportfachhandel an Gemeinden, Städte, Länder und Bund vernahm zuletzt Stefan Herzog, Präsident des Verbandes deutscher Sportfachhandel (VDS), und dem Verband des europäischen Sportfachhandels (FEDAS).
Stefan Herzog ruft den Sporthandel auf, sich stärkeres Gehör bei der Politik zu verschaffen.
(Quelle: VDS)
Stefan Herzog, Präsident des Verbandes deutscher Sportfachhandel (VDS), begrüßte die initiierten Aktionen von Boris Lehmann vom Laufladen in Erfurt, Udo Siebzehnrübl vom Intersport Siebzehnrübl in Altötting und die neue Interessensgemeinschaft deutscher Wintersportspezialisten, unter Führung der Fachhändler Thorsten Böhl von SkiBo Tours & Sports Bochum und Oliver Nieß von SOS Sport in Braunschweig und unterstützt von mehr als 172 Geschäften und Industriepartnern (SAZsport berichtete kürzlich über alle drei Initiativen).
„Ich freue mich besonders darüber“, so Herzog, „dass es zum Beispiel unserem Kollegen Boris Lehmann, dem Inhaber des Erfurter Laufladens, gelungen ist, am 30. Dezember 2020 vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie trotz strenger Corona-Beschränkungen für den Thüringer Einzelhandel eine Ausnahmegenehmigung für die Öffnung seines Erfurter Laufladens zu erhalten.“ „Die Genehmigung“, so Herzog weiter, „die nur für die Laufschuhberatung und nicht aber für den allgemeinen stationären Verkauf im Geschäft gilt, zielt erfreulicherweise auf eine Eigenschaft des gesamten deutschen Sportfachhandels ab, die wir als Verband schon seit den letzten Jahrzehnten in den Mittelpunkt unserer Öffentlichkeitsarbeit stellen: Unsere Mitglieder und der gesamte mittelständische Sportfachhandel sind perfekt ausgebildete Freizeit-, Wellness- und Sportgesundheitsberater. Das sind sie gerade auch jetzt in Zeiten von Corona und des damit verbundenen weiter steigenden Interesses in der Bevölkerung an fachlicher Beratung im Outdoor- und Individualsport.“
Stefan Herzog sieht in dieser Initiative einen kleinen, aber wichtigen Leuchtturm in der Krise mit Ausstrahlung in die gesamte Sporthandelslandschaft. Einen solchen Leuchtturm der Selbsthilfe setzte auch der Intersport-Händler und Aufsichtsrat des Intersport-Verbunds Udo Siebzehnrübl mit seinen fünf Fachgeschäften rund um Altötting und München. Er kündigte am 4. Januar 2021 an, zwei seiner Fachgeschäfte trotz Lockdown ab 11. Januar wieder zu öffnen und dafür eventuell Strafzahlungen in Kauf nehmen zu wollen. Die Aktion war auch als große PR-Hilfsaktion für all seine Wintersporthandelskollegen und -kolleginnen gedacht, die gerade im Süden Deutschlands mit enormen Problemen durch den Lockdown inmitten der schneereichen Wintersportsaison zu kämpfen haben. Eine Aktion, die er schließlich leider aufgrund ihrer Vereinnahmung durch rechte Politaktivisten nicht in der ursprünglich vorgesehenen Form durchführen konnte. Die Politik ist aber auch durch ihn auf den Einzelhandel aufmerksamer geworden und er habe seinen Teil dazu beigetragen, dass jetzt die Politik auf die Probleme des Handels und speziell des Sportfachhandels aufmerksam wird und somit zum Beispiel in Bayern „Click & Collect“ erlaubt ist.
„Als Verband deutscher Sportfachhandel bewerten wir die Initiative von Udo Siebzehnrübl sehr positiv, denn wir haben offensichtlich einen neuen aktiven Mitstreiter für unsere Verbandsarbeit und unsere damit verbundene Öffentlichkeitsarbeit gewonnen, und noch dazu einen der langjährigen erfahrenen Aufsichtsratsexperten des Intersport-Verbunds“, kommentiert Stefan Herzog den beispielhaften starken Einsatz des Kollegen. „Zusammen mit seinem Kollegen Boris Lehmann aus Erfurt hat er gerade in dieser extremen Zeit im Einzelhandel Denkanstöße zur Selbsthilfe bei der Durchsetzung berechtigter Interessen in Richtung Politik und Wirtschaft gegeben“, so Herzog.
Mit diesen Beispielen aus der aktuellen Corona-Diskussion der letzten Wochen ruft der VDS seine Mitgliedsunternehmen auf, sich selbst, stärker als bisher, Gehör in der Politik zu verschaffen. Vor allem deshalb, damit der Sporthandel bei dem dringend notwendigen staatlichen Ausgleich der finanziellen Corona-Verluste nicht vergessen, sondern angemessen entschädigt wird. Wichtig sei dabei, dass sie ganz persönlich darauf hinweisen, dass es ohne eine entsprechende bundes- und landespolitische Förderung in dieser Jahrhundertkrise schwierig werden könnte, den Fortbestand des mittelständischen Handels in Städten und Gemeinden sicherzustellen.



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