Umbauarbeiten abgeschlossen 05.04.2022, 12:28 Uhr

Rad + Sport Schneider gibt mehr Gas bei Running

Mit einer neuen Schuhabteilung startet Rad + Sport Schneider ins zweite Quartal. Ein Laufanalyse-Band von sechs Metern Länge und eine übersichtliche Vorwahl-Wand sollen die Umsätze im Bereich Laufsport weiter ankurbeln.
Das Team von Rad + Sport Schneider freut sich über die neuen Chancen, die durch den Umbau entstanden sind: (v.l.n.r.) Andi Schmelzer, Andi Schneider (Inh.), Vroni Resch und Toni Schneider (Inh.).
(Quelle: Rad + Sport Schneider)
Am 24. März war es so weit: Nach zwei Wochen Bauzeit hat Rad + Sport Schneider aus dem oberbayrischen Traunstein seine Wiedereröffnung gefeiert und seinen Kunden die neue Schuhabteilung präsentiert. Dabei wurde eine Wand eingezogen, um ein neues Lager für 1.500 Paar Schuhe zu schaffen. Etwas weniger Platz auf der Verkaufsfläche, aber dafür mehr Durchblick für die Kunden: Wo zuvor alle Modelle auf der Fläche ausgestellt waren, wartet nun eine übersichtliche Einzelvorwahl-Wand mit rund 150 Schuhmodellen. Den persönlichen Touch machen die bayrischen Schriftarten für die Warengruppen aus, denn statt Approach, Running und Speed steht hier „auffi muass i“, „guad laufen“ und „gib gas“. „Da wollten wir einfach unsere DNA mit einbinden“, erklärt Inhaber Andreas Schneider die bayerischen Bezeichnungen.

Das neue Laufband von Molibso liefert mit seinen sechs Metern Länge genaue Analysen von Druckverteilungen und Gangbildern. Rad + Sport Schneider plant eine ganzjährigen Nutzung inklusive Skischuh-Einstellung und Langlaufski-Vermessung.
Quelle: Rad + Sport Schneider
Laufanalyse-Tool eröffnet neue Geschäftschancen

Der Star der erneuerten Abteilung ist das Molibso-Laufanalyse-Band mit stolzen sechs Metern Länge – das bisher einzige dieser Dimension im deutschen Sporthandel. Schneider sieht in dem neuen Tool große Chancen für das Geschäft. Kunden können ganze acht Schritte darauf gehen, wodurch eine genaue Analyse der Druckverteilungen und Gangbilder erstellt werden kann. Auf dieser Basis empfehlen die Experten von Schneider Rad & Sport daraufhin den perfekten Schuh und können bei Defiziten sogar direkt zum Orthopädie-Partner oder Reha-Zentrum vor Ort weiterleiten. Das integrierte CRM-System ermöglicht es den Kunden, sich die Analyse-Ergebnisse per Mail zuschicken zu lassen. Schneider bietet sich dadurch außerdem de Möglichkeit, den Kontakt zum Kunden halten zu können, um sich Feedback zu holen und nach weiterem Bedarf zu fragen. Auch im Bereich Wintersport eignet sich die Molibso-Laufplatte, nämlich für das Einstellen der Skischuhe und Vermessen der Langlaufski-Messspanne.

2020 als Erfolgsjahr für Rad + Sport Schneider

Für den Umbau haben die Geschäftsführer von Rad + Sport Schneider insgesamt rund 200.000 Euro investiert, wobei allein die Molibso-Laufanalyse mit 50.000 Euro zu Buche schlug. Das kann sich der Familienbetrieb jedoch leisten: Trotz der Corona-Pandemie wächst der Umsatz weiter und gerade im Bereich E-Bike konnte man die Umsätze 2020 mit einem Plus von fast 28 Prozent kräftig ankurbeln. „Mit Corona haben wir bemerkt, dass bestimmte Warengruppen einfach gut funktionieren. Die Bereiche Fahrrad, Laufsport und Outdoor haben uns 2020 unser bestes Firmenjahr beschert“, betont Andreas Schneider. Im vergangenen Geschäftsjahr bremsten daraufhin die anhaltenden Lieferprobleme diesen Erfolg aus: „Die Nachfrage von Seiten der Kunden war zwar hoch, aber wenn die E-Bikes nicht im Lager sind, können wir an den Umsatz von 2020 nicht herankommen.“ Mit dem Verkauf fast 3.000 Paar Schuhen in allen Segmenten konnte der Händler 2021 jedoch seine Zahlen zum Vorjahr halten und im Textilbereich sogar ein Umsatzplus von 25 Prozent erzielen.

Die neue Vorwahl-Schuhwand im Rad + Sport Schneider-Store soll den Kunden einen besseren Überblick geben. Für den individuellen Touch sorgen die bayrischen Schriftarten der Warengruppen.
Quelle: Rad + Sport Schneider
Lieferprobleme werfen einen Schatten auf den erfolgreichen Winter

Das Fazit zur Wintersaison 21/22 fiel für Schneider überraschend positiv aus, was vor allem am boomenden Skitouring lag. Allerdings bescheren die Lieferprobleme durch die Corona-Pandemie dem Unternehmen momentan die größten Sorgen. „Durch den umbaubedingten Räumungsverkauf konnten wir mit einem leeren Lager und einem Sack voll Geld zu den Lieferanten gehen. Wir haben unsere Orders früh platziert und sind dabei auch wirklich in die Vollen gegangen. Aber ohne Ware kein Verkauf“, erklärt Schneider. Zusätzlich stehe man mit der Ukraine-Krise vor neuen Schwierigkeiten. Für Hersteller wie beispielsweise dem Skispezialisten Fischer, die dort produzieren, könnte die nächste Saison problematisch werden.

Stationär zum Erfolg

Rad + Sport Schneider Traunstein gehört mit seinen umsatzstarken Bereichen Lauf- Rad- und Skisport zu den Generalisten von Sport 2000. „Wir wären gerne Laufprofi-Händler, aber dafür machen unsere Sortimente Rad und Ski zu viel vom Umsatz aus. Wir wurden jedoch in das Cluster ‚Run Club‘ eingestuft und wollen deshalb im Bereich Laufsport mehr Gas geben“, skizziert Andreas Schneider die nächsten Ziele für das Geschäft. Das Thema Online kommt für die Traunsteiner angesichts ihres Erfolges im stationären Geschäft noch nicht in Frage: „Bei einer Retourenquote von bis zu 60 oder 70 Prozent im Schuhbereich sehen wir das für uns noch nicht. Auch die Lagerkapazitäten müssten entsprechend groß sein, um online konkurrenzfähig zu bleiben“, erläutert er hierzu. „Für uns ist es erstmal Priorität, gute Industriepartner zu finden, die uns unterstützen wollen. Der Wert eines gewissen Standings in der Industrie ist nicht zu unterschätzen.“



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