50 Jahre SAZsport: Jubiläen & Legenden (Teil 9) 28.05.2024, 11:34 Uhr

Zum 40. Geburtstag besteht die Sport-Zentrale Papistock noch immer

Wenn du dich als kleiner, lokaler Familienbetrieb so lange in einem Markt halten kannst, dann hast du Vieles richtig gemacht. Die Sport-Zentrale Papistock feiert in diesem Jahr 40. Geburtstag. Was eines der Erfolgsrezepte ausmacht.
Mehr als die Hälfte des Umsatzes erzielt die Sport-Zentrale Papistock mit dem Wintersport. Im Sommer sind vor allem die Segmente Outdoor und Bike (inklusive Verleih) sehr stark.
(Quelle: Sport-Zentrale Papistock)
Jeder von uns braucht eine starke Familie, die bedingungslos hinter einem steht und zusammenhält, auch wenn es mal nicht so läuft. Und das kann nicht nur die private, sondern auch die berufliche Situation betreffen. Die Sport-Zentrale Papistock aus Oberammergau feiert in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum, und dass das Unternehmen als kleiner, lokaler Familienbetrieb so lange Bestand hat, ist zu einem großen Teil auf den Familienverbund zurückzuführen. 1984 übernehmen Peter und Maria Papistock ein Wintersportgeschäft inklusive Skischule namens Sport Seifert und machen daraus einen ganzjährigen Laden. Der neue Inhaber bringt schon Erfahrung im Einzelhandel und in der Sportartikelbranche mit. Seine Lehre hat er beim Kaufhaus X in Garmisch absolviert (eine mittlerweile geschlossene Kette), er hat später als Marktleiter bei Coop und danach für Uhlsport im Außendienst gearbeitet.

Sohn Tobias steigt in den elterlichen Betrieb ein

1992 wird es den Papistocks etwas zu eng in ihrem Geschäft und es entsteht ein oberes Stockwerk, wo sich die Textilien präsentieren lassen. Gut zehn Jahre später übernimmt die Familie Papistock einen Kinder-Skilift in unmittelbarer Nähe, was das Wintersportgeschäft natürlich noch einmal weiter ankurbelt. Zu dieser Zeit engagiert sich auch Sohn Tobias immer mehr im elterlichen Betrieb. Er hat gerade seine Lehre bei einem gewissen Sport Conrad abgeschlossen, und es ist abzusehen, dass er das Geschäft irgendwann einmal übernehmen wird. 2008 kommt es dann zur nächsten großen Modernisierung. Der Laden wird nach vorne raus nochmal um drei Meter verlängert, die komplette Einrichtung auf den neuesten Stand gebracht. Heute verfügt dieser über 200 Quadratmeter Verkaufsfläche. Vor zweieinhalb Jahren schließlich folgt Tobias seinem Vater nach und wird Inhaber der Sport-Zentrale Papistock.

Es ist brutal schwer zu überleben“

Bei einer einigermaßen schneereichen Saison fährt das Unternehmen 60 Prozent seines Umsatzes mit Wintersport ein, die Abhängigkeit ist auch vom Tourismus relativ hoch. Keine einfachen Zeiten für einen kleinen lokalen Betrieb. „Es ist schon brutal schwer zu überleben in diesem Markt“, bekennt Tobias Papistock (38). „Das Warenangebot ist einfach zu groß, Hersteller und Händler haben die Läger voll. Jeder schaut, dass er die Ware rausbringt, überall gibt es Rabatte. Irgendwann muss das Ganze wieder aufhören, weil wir sonst noch schwierigeren Zeiten entgehen gehen.“ Wie eingangs aber schon erwähnt, ist der Zusammenhalt in der Familie eines der Erfolgsrezepte, das die Sport-Zentrale Papistock so ein großes Jubiläum feiern darf. „Ich habe noch immer die volle Unterstützung von meinen Eltern. Mein Vater ist 72 und immer noch voll dabei“, freut sich der Inhaber. Als Dankeschön an alle Kunden, die den lokalen Sporthändler über all die Jahr unterstützt haben, gab es im April eine minus 40-Prozent-Aktion, und vor der kommenden Wintersaison – Ende Oktober, Anfang November – plant Tobias Papistock einen größeren Ausverkauf (was natürlich auch dem Umstand geschuldet ist, dass zu viel Ware auf Lager liegt nach einer erneut schwierigen Saison). Was ihm aber Mut macht für die Zukunft, ist, dass der stationäre Sportfachhandel durch und mit Corona wieder an Profil und Popularität bei den Konsumenten gewonnen hat. „Wir sind im klassischen Sinn ein Sportfachgeschäft, mir ist es wichtig, dass der Kunde beraten wird“, betont Papistock. „Damit gehen wir in die richtige Richtung, weil diese Art von Handel wieder zurückkommt – dass die Persönlichkeit des Unternehmens zählt.“


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