Stationäre Expansion 14.07.2021, 11:12 Uhr

Intersport meldet Neuzugänge McTrek und Sport Sperk

Zum Mitgliederstamm der Systempartner von Intersport gesellt sich mit McTrek ein Schwergewicht der Branche. Außerdem übernehmen Intersportler die Filialen von SportSperk von der Deichmann-Tochter Ochsner.
McTrek wird Systempartner bei Intersport.
(Quelle: McTrek)
Intersport meldet zwei große Neuzugänge: Mit Sport Sperk und McTrek gehören nun zwei große Namen dem Intersport Verbund an. Wie den zentral regulierten Lieferanten der Intersport Deutschland eG letzte Woche mitgeteilt wurde, ist seit 1. Juli die McTrek Retail GmbH mit Sitz in Bruchköbel bei Hanau und insgesamt 30 Filialen ein neues Mitglied der Systempartner Intersport GmbH.
Die McTrek Mutter Yeah! AG musste im April 2020 Insolvenz anmelden. Zu diesem Zeitpunkt hatte McTrek, das mehrheitlich zur belgischen A.S. Adventure Group gehörte, bundesweit 43 Filialen sowie einen Online-Shop und 420 Mitarbeiter. Im Juli 2020 hat nach erfolgreicher Sanierung ein Bieterkonsortium bestehend aus dem Finanzinvestor GA Europe (München) und dem Management-Unternehmen CM Solutions (Hannover) die Outdoor-Handelskette übernommen, dessen Gesellschafter Christian und Meike Müller sind. GA Europe verfügt als Tochter der börsennotierten B.Riley Financial Gruppe über umfangreiche Finanzressourcen und konnte so in den vergangenen Jahren europaweit mehr als 35 Transaktionen im Handel umsetzen. Die neu gegründete McTrek Retail GmbH führte damals den Betrieb mit 31 Filialen fort.
Gegründet wurde der Outdoor-Discounter vom ehemaligen Jack-Wolfskin-Gründer Ulrich Dausien, der mit dem Outdoor-Schotten hierzulande erfolgreich expandierte. McTrek-Retail-Geschäftsführer Christian Müller will bei Intersport, wie schon bei seiner Übernahme angekündigt, seine Flächenpräsenz in den kommenden Jahren wieder stark ausbauen. Zuletzt erzielte McTrek über seine Filialen und den Online-Shop einen Brutto-Umsatz von 40 Mio. Euro und beschäftige 250 Mitarbeiter.
Sport Sperk in Ottobrunn wird von Intersportler Udo Siebzehnrübl übernommen.
Quelle: Sport Sperk
Auch Sport Sperk gehört nun zu Intersport: Das Deutschlandgeschäft des Filialisten sollte, so war bereits im April 2019 aus Lieferantenkreisen zu hören, wieder verkauft werden, nachdem Deichmann Sperk im Jahr 2015 mit damals 13 Filialen von den Gründern Peter Kerndl und Rainer Aicher (Bavaria Petrol) gekauft hatte und damals hierzulande noch zweigleisig unter dem Dach von Sport Sperk und der Deichmann-Sport-Tochter Ochsner firmierte. Damals war auch der heutige Intersport-Vorstand Frank Geisler Chef der Schweizer Deichmann-Sport-Tochter Dosenbach-Ochnser. Geisler wollte in Deutschland mit Sperk und Ochsner stark expandieren.
Im März 2021 meldeten Lieferanten jedoch, dass Sperk zerschlagen werden soll, und zum Verkauf stehe: Bestellungen für Frühjahr/Sommer wurden nicht mehr abgenommen, da die Bestände zur Übernahme klein waren. Von Einkaufsseite wurde bereits der Wunsch geäußert, Vorordern zu stornieren. Nun steht das Aus für Sport Sperk fest. Die neuen Eigentümer sind Intersport-Händler. Damit wandert auch einer der größten Sport 2000-Händler nach Heilbronn. Ob dabei der damalige Sperk-Chef und heutige Intersport-Vorstand Geisler eine Rolle gespielt hat?
Drei der insgesamt neun Sperk-Standorte werden nach jetzigem Stand nicht weiter fortgeführt, das sind Regensburg, Neu-Ulm und Koblenz. Sechs Sperk-Filialen werden von fünf Intersportlern Schritt für Schritt umgebrandet. Udo Siebzehnrübl betreibt selbst bereits fünf Intersport-Häuser und seit Juni die Sperk-Filiale im Münchner PEP-Einkaufszentrum. Im August übernimmt Siebzehnrübl auch den Standort des Stammhauses von Sperk in Ottobrunn. Die Filiale in Weiden geht an Steffen Giessübel, Heidenheim übernimmt Andreas Schoell, das Sporthaus in Hamburg betreibt der Intersport-Aufsichtsratsvorsitzende Knud Hansen und die Filiale in Kassel wird unter dem Dach von Intersport Voswinkel laufen. Neben den Läden übernehmen die Intersportler auch die Mitarbeiter und die Ware.
Mit diesen Neuzugängen zeigen die Intersport-Mitglieder in diesen harten Corona-Zeiten Stärke und laut der Intersport-Zentrale soll das nicht das Ende der stationären Expansion in diesem Jahr sein, sondern der „Startschuss“.



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