Konsumbarometer im Juni 07.06.2022, 13:42 Uhr

HDE: Verbraucherstimmung verlässt Allzeittief

Der Handelsverband Deutschland (HDE) verzeichnet in seinem aktuellen Konsumbarometer für den Juni 2022 erstmals keine weitere Verschlechterung der Verbraucherstimmung.
(Quelle: Shutterstock/Rawpixel.com)
Corona-Pandemie, Lieferkettenprobleme und Ukraine-Krise – diese Probleme haben die Verbraucherstimmung im vergangenen Halbjahr stark getrübt. Nun stellt der Handelsverband Deutschland (HDE) in seinem aktuellen Konsumbarometer für Juni 2022 erstmals keine weitere Verschlechterung der Verbraucherstimmung fest, allerdings verharrt sie im Mehrjahresvergleich auf niedrigem Niveau. Der Verband geht daher auch nicht von einer Aufhellung der Stimmung in den kommenden drei Monaten aus.
Bei der Umfrage, an der 1.600 Personen teilgenommen haben, zeigten sich die Verbraucher jedoch insgesamt etwas optimistischer, was die gesamtwirtschaftliche Entwicklung betrifft. Der ifo-Geschäftsklimaindex hat sich zum zweiten Mal in Folge verbessert. Er notiert aktuell bei einem Wert von 93 Punkten, 1,1 Punkte mehr als im Vormonat. „Die deutsche Wirtschaft erweist sich trotz Inflationssorgen, Materialengpässen und Krieg in der Ukraine als robust“, betonte Clemens Fuest, Präsident des ifo Instituts. Anzeichen für eine Rezession seien derzeit nicht sichtbar, so Fuest weiter.
Die Konjunkturerwartung stieg leicht an, liegt jedoch im Vorjahresvergleich immer noch auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch in puncto Einkommensverbesserung zeigen die Verbraucher eine geringfügig bessere Stimmung als im Vormonat. Daher sind sie auch weiterhin sehr verhalten, was Anschaffungen betrifft: Die Anschaffungsneigung erreicht wie bereits in den vergangenen Monaten ein neues Allzeittief.
Im Gegensatz zu den Verbrauchern sind die deutschen Unternehmen weitaus pessimistischer eingestellt. Das zeigt eine Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), die unter 25.000 Unternehmen im Frühsommer 2022 vorgenommen wurde. Ein Drittel der Unternehmen rechnet in den nächsten zwölf Monaten mit schlechteren Geschäften als bisher. Nur 19 Prozent erwarten eine Besserung.



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