Diskriminierung fachhandelsorientierter Geschäfte 06.12.2021, 13:43 Uhr

Initiative „Händler helfen Händlern“ fordert gerechte Corona-Politik

Dr. Alexander von Preen, Vorstandsvorsitzender von Intersport, und Marcus Diekmann, der Geschäftsführer von Rose Bikes, geben stellvertretend für die Initiative „Händler helfen Händlern“ eine öffentliche Stellungnahme zur bundesweiten Einführung der 2G-Regel ab.
(Quelle: Shutterstock/Bfotografie)
Auf Initiative von Marcus Diekmannn, Geschäftsführer des Fahrradherstellers Rose Bikes, wurde zu Beginn der Corona-Krise die Initiative „Händler helfen Händlern“ gegründet, um sich gegenseitig in dieser schwierigen Situation zu unterstützen. Die Gruppe zählt mittlerweile 4.500 Mitglieder, darunter Händler, Handels- und Wirtschaftsverbände, Journalisten und Handelsexperten. Jetzt haben Diekmann und Dr. Alexander von Preen stellvertretend für die Initiative öffentlich zu der bundesweiten Einführung der 2G-Regel für den Handel Stellung genommen.
 
„Corona ist schlimm, Menschen werden krank, Menschen sterben und wir müssen das Leben schützen, dann aber konsequent. Es ist aus Sicht des Handels unerträglich, dass in Sachen Gastronomie und Handel immer Symbolpolitik betrieben wird, obwohl nachweislich Produktionsbetriebe und Großraumbüros die schlimmeren Infektionsherde sind“, erklärt Marcus Diekmann. Bis heute müssten viele Mitarbeiter von staatlichen und staatsnahen Einrichtungen im Büro erscheinen. Diese Ungleichbehandlung sei dramatisch und nicht verständlich, so Diekmann. Er würde die Regelung verstehen, wenn auch Supermärkte gleichbehandelt oder wirklich nur auf Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs beschränkt würden. „Aus Sicht von ‚Händler helfen Händlern‘ fordern wir hier endlich eine zuverlässige und gerechte Coronapolitik, dann schaffen wir das gemeinsam als Gesellschaft", lautet Diekmanns Forderung an die Politik.
 
„Wie viele andere haben auch unsere Händler bei Intersport seit Beginn der Corona-Krise erhebliche Sonderopfer gebracht, nationale Impfkampagnen unterstützt und ausgereifte Hygienekonzepte etabliert. Der Handel hat damit der Politik zur Seite gestanden in den letzten Monaten, um proaktiv Maßnahmen gegen steigende Inzidenzen zu ergreifen. Da wirkt die bundesweite und flächendeckende Einführung von 2G im Handel wie ein Schlag ins Gesicht“, sagt Dr. Alexander von Preen. Die gefassten Beschlüsse seien unverhältnismäßig, gehen am Ziel der Eindämmung der Pandemie vorbei und diskriminierten erneut viele fachhandelsorientierte Geschäfte. Erschwerend komme hinzu, dass der Handel die Kontrolle der 2G-Kritieren selbst übernehmen müsste, wodurch dann an anderer Stelle die Zeit für Beratung und Verkauf fehlt. „Diese Kontrollen dürfen unserer Meinung nach nicht dem stationären Einzelhandel aufgebürdet werden, sondern sind von staatlichen Organen wie Polizei und Ordnungsamt durchzuführen. Kurzum: 2G ist ein Feigenblatt für die inkonsequente und unkoordinierte Corona-Politik der letzten Monate, die jetzt auf dem Rücken des Handels ausgetragen wird und in der Konsequenz vielen Händlern das Weihnachtsgeschäft kostet“, fasst von Preen seine Kritik zusammen.
 


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