Anpassungen in der Corona-Krise 22.05.2020, 09:36 Uhr

GMS übernimmt Mietverhandlungen für Händler

Nach Ende des Shut Downs ist im Handel noch lange keine Entspannung der Situation in Sicht. Daher fordert der GMS Verbund eine Anpassung der Mieten – und übernimmt für seine Händler sogar die Verhandlungen.
Die GMS-Geschäftsführer Dr. Karsten Niehus (l.) und Thomas Schulte-Huermann (r.) setzen sich für Mietanpassungen in Zeiten der Corona-Krise ein.
(Quelle: GMS)
Der GMS Verbund schaltet sich ab sofort in Absprache mit seinen Mitgliedern in deren Verhandlungen mit ihren Vermietern ein und unterstützt dabei, die Reduzierung von Mieten zu erreichen. Ab dem Zeitpunkt, da die Läden geschlossen bleiben mussten, hatten viele Händler mit ihren Vermietern über die Mietzahlungen verhandelt. Dabei konnten viele erreichen, dass die Mieten für zwei bis drei Monate generell erlassen wurden, da der Shut Down oftmals zum Ausfall des gesamten Umsatzes geführt hat. In anderen Fällen wurde zumindest eine erhebliche Reduktion der Mieten vereinbart. Doch auch nach Ende des Shut Downs ist der Handel von einer Normalisierung der Lage weit entfernt. Vielerorts bleibt die Frequenz in den Läden auf einem Minimum, was stark reduzierte Umsätze nach sich zieht.
In dieser Situation sieht der GMS Verbund, zu dem auch SportXtreme gehört, nicht nur die Notwendigkeit zu Einsparungen bei den Personalkosten, sondern auch zur Anpassung der Mieten. „Wenn ein Händler 20 Prozent weniger Umsatz erzielt, sollte er auch 20 Prozent weniger Miete zahlen“, erklärt dazu Thomas Schulte-Huermann, in der Geschäftsführung des GMS Verbunds verantwortlich für die Bereiche Marketing, Ware und Werbung. Und GMS-Geschäftsführer Dr. Karsten Niehus (Bereiche Finanzen, Administration und Recht) ergänzt: „Der Marktwert einer Immobilie mit Ladenlokal richtet sich nach der Frequenz. Und wenn diese abnimmt, muss auch die Miete angepasst werden.“
Der GMS Verbund will nun seine Händler dabei unterstützen, eine entsprechende Mietanpassung zu erreichen. Dazu verhandelt der Verband nach durch den Händler erteilter Vollmacht direkt mit dem jeweiligen Vermieter über eine reduzierte Miete während der Krise. Der GMS Verbund stimmt dazu die individuelle Vorgehendweise zuvor mit dem Händler ab.
Ein individuelles Vorgehen ist auf jeden Fall deshalb nötig, weil die Situation der Mitglieder des GMS Verbunds sehr unterschiedlich ist. Während die Umsätze einzelner Händler zufriedenstellend sind, verzeichnen viele GMS-Händler Einbußen von zwischen 30 und 40 Prozent. Dabei trifft es Spezialisten meist weniger als Generalisten und Händler in Randlagen sowie ländliche Betriebe weniger als Unternehmen in frequenzabhängigen Innenstadtlagen. Zur Kaufzurückhaltung der Kunden führen laut GMS einerseits das schlechte Konsumklima, andererseits auch die Maskenpflicht.



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