Forderung nach Entlastung des Mittelstands 28.03.2022, 13:31 Uhr

Steigende Energiekosten gefährden die Texilindustrie

Lauf dem Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti) ist die aktuelle Situation insbesondere für Textilfirmen „paradox, prekär und bedrohlich“. Man fordert eine schnelle und direkte Entlastung des produzierenden Mittelstands.
(Quelle: shutterstock/sspopov)
Laut Angaben des Gesamtverbandes der deutschen Textil- und Modeindustrie e. V. (textil + mode), kosten Strom und Gas mittlerweile fast fünfmal mehr als 2021. Beim Ankauf von Chemiefasern betragen die Preissteigerungen rund 70 Prozent; bei den für die Textilveredlung wichtigen Farbstoffen 40 Prozent. Diese Situation bezeichnet der Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie e. V. (vti) für die mittelständische Textilproduktion als „paradox, prekär und bedrohlich“. „Unsere Firmen kämpfen nicht nur mit exorbitant gestiegenen Energiekosten, sondern auch mit deutlich höherem Aufwand für Rohmaterialien, Verpackungen und Transport. Das alles lässt sich nicht auf die Verkaufspreise umlegen“, erklärt Dr. Jenz Otto, Hauptgeschäftsführer des vti.
Daher fordert der Verband, dass die Politik die Energiepreise spürbar senken soll, weil diese in Deutschland weit über denen anderen europäischen Ländern liege. Außerdem weist der vti darauf hin, dass den in zwei Pandemie-Jahren finanziell überstrapazierten Unternehmen KfW-Kredite nicht ausreichend helfen: man bräuchte schnell und ohne Umschweife eine direkte Entlastung des produzierenden Mittelstands. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht; doch das Ende der Fahnenstange ist erreicht. Eile tut not, damit wir unsere Waren weiterhin zu weltmarktfähigen Preisen anbieten können“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Lindner, Chef der Strumpfwerk Lindner GmbH, Hohenstein-Ernstthal.


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