Für mehr Transparenz bei Stoffen und Fasern 15.02.2023, 07:57 Uhr

Performance Days rückt CO2-Werte in den Fokus

vom 15. bis 16. März 2023 finden die Performance Days wieder auf dem Gelände der Messe München in Halle A1 statt. Bereits zum dritten Mal setzen die Veranstalter auf das Focus Topic „Auf dem Weg zur CO2-Neutralität“.
(Quelle: Performance Days)
Im Rahmen der Frühjahrsmesse kann sich die Branche frühzeitig über Innovationen, Highlights und Trends der kommenden Saison Frühjahr/Sommer 2025 austauschen. Bereits zum dritten Mal setzen die Veranstalter auf das Focus Topic „Auf dem Weg zur CO2-Neutralität“. Mit der bis dato letzten Phase sucht die Messe Stoffe und Fasern, die Lösungen aufzeigen, wie man in Zukunft klimaneutral Materialien herstellen und wiederverarbeiten kann. Um für mehr Transparenz im „Stoff-Dschungel“ zu sorgen, müssen Hersteller konkrete Werte zur CO2-Einsparung angeben. Diese Daten sollen Industrievertretern dabei helfen, in puncto Materialauswahl eine ökologisch vertretbare Entscheidung zu treffen.
Mit dem Start zur Frühjahrsmesse 2022 hat das Team der Performance Days über drei Messen hinweg mit dem Focus Topic „Auf dem Weg zur CO2-Neutralität“ Aussteller auf ihrem Weg zur Klimaneutralität begleitet. Jetzt zur kommenden Frühjahrsveranstaltung 2023 geht die Messe in die letzte Phase des angesetzten 3-Stufen-Plans. Was bedeutet das? In der Kategorie „Focus Topic“ werden wie bereits im Winter Stoffinnovationen berücksichtigen, die innerhalb der eingereichten Faserneuheiten konkrete Daten zur CO2 -Reduzierung angeben können. Mit ersten Werten zur CO2-Bilanz will man die Industrie dabei unterstützen, zukünftig eine bessere Einschätzung in puncto CO2-Fußabdruck bei der Wahl der verwendeten Fasern und Materialien zu bekommen. In einem nächsten Schritt geht es jetzt darum, einen Index  zu entwickeln, der den CO2-Fußabdruck bestenfalls unter Berücksichtigung von Stoffstärke und Kategorie vergleichbar macht. Zudem versucht man eine Antwort auf die Frage zu geben, wie sich Werte von Naturfasern, wie Wolle oder Tencel mit denen von recyceltem Polyester, biosbasiertem Nylon oder recycelter Wolle vergleichen lassen. Zudem müssen einerseits die verschiedenen Qualitäten, die unterschiedlichen Stoffkategorien und andererseits auch die unterschiedlichen Stärken entsprechend angegeben werden, um für Transparenz bei der Bewertung zu sorgen. Der Weg in Richtung CO2-Neutralität ist bis 2030 noch ein weiter, deswegen will das Team der Performance Days zwar mit Phase 3 neue Ansätze und Lösungsvorschläge generieren, dennoch ist man sich bewusst, dass es schwierig ist, entsprechende Daten von den Herstellern einzuholen und grafisch so darzustellen, dass sie untereinander vergleichbar sind. „Die letzten drei Messen, im Rahmen derer wir das Focus Topic „Der Weg zur CO2-Neutralität“ als Roadmap in den Fokus gerückt haben, zeigen deutlich, dass wir uns jetzt im Frühjahr immer noch auf einer Reise befinden. Uns ist bewusst, wie umfangreich und kompliziert es ist, Werte und konkrete Daten zur Dokumentation der CO2-Neutralität von Fasern und Stoffen gleichwertig gegenüber zu stellen und zu vergleichen. Dennoch, ein erster Schritt ist uns in jedem Fall gelungen. Jetzt heißt es in enger Zusammenarbeit mit den Herstellern einen allgemein gültigen Index zu entwickeln, der die unterschiedlichen Beschaffenheiten eines Stoffs berücksichtigt. Dieser Index wiederum muss Materialien untereinander vergleichbar machen – nur so können unsere Besucher die beste Entscheidung in punkto Stoffauswahl treffen,“ so Marco Weichert, CEO Performance Days.

Geringer CO2 -Ausstoß: Focus Topic definiert 3 Focus-Kategorien für mehr Transparenz

Der Klimawandel ist eine der bedeutendsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es wird immer wichtiger, den CO2-Ausstoß zu minimieren und zu kompensieren – und zwar in vielen Bereichen. Die Schwierigkeit besteht jedoch immer noch darin, dass Hersteller die CO2-Werte nicht entsprechend dokumentieren, um ähnlich wie im Rahmen des Higg-Index, konkrete Anhaltspunkte für die Industrie zu übermitteln.
In puncto Fasern und Materialien zählt in erster Linie die biologische Abbaubarkeit, ebenso wie Recycling, und letztendlich auch die CO2-neutrale Herstellung. Deswegen begleitet das Performance Days Team Stoffhersteller seit einem Jahr intensiv auf ihrem Weg zur CO2-Neutralität. Dennoch, die Organisatoren müssen in der Umsetzung und insbesondere in der Auswertung der Daten immer noch einige Hürden überwinden. So stellt die Dokumentation – wie CO2-neutral ein Material am Ende hergestellt wurde – auch nach einjähriger intensiver Zusammenarbeit mit Herstellern und in Gesprächen mit Experten das Team vor Herausforderungen. Wie transparent ist eine Bewertung von Stoffen unterschiedlicher Stärke und Kategorie? Hersteller müssen in jedem Fall zum angegebenen CO2-Wert auch das Gewicht des Materials angeben, samt Zusammensetzung. Der Higg-Index dient als Instrument, um die Nachhaltigkeit von Unternehmen, Marken und Produkten in der Textilindustrie zu messen. Dabei werden Umweltaspekte und soziale Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette erfasst und bewertet. Auf dieser Grundlage lässt sich der CO2-Fußabdruck des Unternehmens bestimmen. Der ganzheitliche Ansatz des Higg-Index soll Unternehmen dazu anregen, ihre Umweltverträglichkeit und die Arbeitsbedingungen ihrer Fabrikarbeiter zu verbessern. Der Higg-Index ist in der Textilbranche aktuell das erste und einzige Instrument, das gemeinsame Kriterien für Ökobilanzen festlegt. Bei einer Lebenszyklus-Beurteilung (LCA) werden die potenziellen Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts (Produktions-, Vertriebs-, Nutzungs- und End-of-Life-Phase) oder einer Dienstleistung bewertet. Die Beurteilung der Auswirkungen des Lebenszyklus (LCIA) umfasst alle relevanten Einträge aus der Umwelt (z. B. Erze und Rohöl, Wasser, Landnutzung) sowie Emissionen in Luft, Wasser und Boden (z. B. Kohlendioxid und Stickoxide). Aber auch hier: Oft fehlen konkrete LCA-Daten, wenn es um Garne, Stoffe und Fasern geht. Den Wunsch, eine sinnvolle Lösung zur Dokumentation des CO2-Wertes, verfolgtPerformance Days auch in Phase 3 des Focus Topics.

Generell werden im Rahmen des diesjährigen Focus Topics drei getrennte Kategorien unterschieden, um einen differenzierten Blick auf die CO2-Emissionen zu erhalten und so die Transparenz und Vergleichbarkeit zu erhöhen:
Kategorie 1: Kunstfasern
Dazu zählen Varianten aus recyceltem Polyester, recyceltem Polyamid und Polypropylen, die bis zu 30-40 Prozent CO2-Emissionen einsparen.
Kategorie 2: Fasern aus Cellulose
Dazu zählen TencelTM, Hanf, Bio-Baumwolle, Naia-Spinnfasern oder deren recycelte Versionen.  
Kategorie 3: Tierische Fasern
Dazu zählen unter anderem Wolle und recycelte Wolle.
Innerhalb dieser Kategorien werden Werte gesammelt, entsprechend gegenübergestellt und damit untereinander vergleichbar gemacht.

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