Langlaufboom in der Schweiz 24.01.2023, 16:19 Uhr

Deshalb wird die Schweiz zur Langlaufnation

Positive Resonanz erhält das Thema Langlaufen in der Schweiz: Der Abverkauf von Langlaufski ebenso wie von Langlaufpässen ist deutlich gestiegen. Die Experten der Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz mit Hintergründen zum Langlaufboom.
(Quelle: Jesse Vaananen)
In den letzten Jahren hat sich der Langlaufsport zu einem jungen und dynamischen, aber auch gesundheitsfördernden und naturnahen Sport entwickelt. Neueste Zahlen zum Schweizer Skimarkt bestätigen die Beliebtheit. So wurden in der Saison 2019/20 25.000 Paar Langlaufski verkauft, im Folgejahr trotz Corona 34.000 Paar und im letzten Winter sogar 49.000. Dies entspricht einer Steigerung um 44 Prozent.

Pandemie und schneereicher Winter

Auch die Zahl der verkauften Langlaufpässe, die in der Schweiz benötigt werden, um die Langlaufstrecken befahren zu dürfen, bestätigt den Aufwärtstrend. Die Organisation "Loipen Schweiz" teilt mit, dass in der Saison 2019/20 unter anderem wegen Corona 47 Prozent mehr Langlaufpässe verkauft wurden und diese Zahl im letzten Winter nochmals um 10 Prozent gesteigert werden konnte. "Der Langlaufboom hat vor etwa vier Jahren so richtig begonnen. Die Pandemie und der bis in tiefe Lagen schneereiche Winter im letzten Jahr haben den Trend zusätzlich noch stark beschleunigt", weiss Peter Bruggmann von der "Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz". Die Gründe liegen laut Bruggmann, Präsident des Verbandes AMAS, Sportfachhandel Schweiz, auf der Hand: "Als eine der wenigen Sportarten kann man beim Langlaufen den gesamten Körper trainieren: Beine, Arme und Rumpf sind aktiv. Ausserdem verbindet Langlaufen Ausdauer und Kraft, womit die Sportart sich bestens eignet als Training für Ausdauersportler, die sich auch im Winter draußen bewegen möchten."

Ski Alpin-Umsatz rückläufig

Bruggmann bringt noch weitere Aspekte ins Spiel: "Es gibt in der Schweiz sehr viele Langlauf-Loipen, die oftmals näher am eigenen Wohnort liegen als Skipisten. Fürs Langlaufen wird auch weniger Schnee benötigt und die Sportart ist günstiger als das klassische Skifahren." Die Einstiegshürden fürs Langlaufen sind also deutlich tiefer als für andere Wintersportarten. Vergleicht man die Verkaufszahlen des Skimarkts in der Schweiz, fällt auf, dass die Anzahl der verkauften Alpinski in der Schweiz im Gegensatz zu den Langlaufski stark zurückgegangen ist. Von 243.000 Paaren in der Saison 2019/20 auf 182.000 in der Saison 2021/22. Bruggmann weiß warum: "Einerseits wird in der Schweiz immer mehr Skiausrüstung gemietet, wodurch weniger Ski verkauft werden. Und andererseits haben wir schon im letzten Jahr gesehen, dass der Verkauf nach der Coronapandemie wieder ansteigt. Wir gehen daher davon aus, dass wir schon bald wieder über 200.000 Ski-Paare pro Jahr verkaufen werden in der Schweiz." Die Swisspo – Fachstelle Sportartikel Schweiz freut sich über einen Aspekt ganz besonders. Viele neue Langläufer wechseln nicht von anderen Wintersportarten zum Langlauf, sondern es sind neue Wintersportler oder solche, die mehrere Wintersportarten betreiben.




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